Unser Gransdorf hat Zukunft

GRANSDORF. Mit historischen Kleinoden und ehrenamtlichem Engagement überzeugte die kleine Eifelgemeinde Gransdorf beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft". Auf der Kreisebene belegte Gransdorf den ersten Platz vor Dingdorf und Wolsfeld.

Eigentlich ist es ja nicht gut, des Betrugs verdächtigt zu werden. Die Gransdorfer sahen das jedoch anders. Schließlich sagte der Verdacht etwas Positives über ihr Dorf aus. Und genau darum ging es beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft". Am 29. Mai veranstalteten die Gransdorfer eine Ortsbegehung, um die Wettbewerbs-Jury des Kreises Bitburg-Prüm von ihrer Gemeinde zu beeindrucken. Dabei trat ein Drittel der rund 330 Einwohner auf die Straßen, um das Bild eines lebendigen Ortes zu präsentieren. Das machte Eindruck auf die Bewertungskommission, entlockte aber auch die Frage: "Wo habt ihr die Leute denn alle hergeholt - habt ihr die geliehen?" Die Gransdorfer nahmen's mit Humor. Immerhin belegten sie den ersten Platz des kreisweiten Wettbewerbs. Mit den sechs weiteren Teilnehmergemeinden feierten sie ihren Sieg. Knapp über 100 Gäste aus Dingdorf, Nasingen, Niederprüm, Roth an der Our, Spangdahlem und Wolsfeld trafen sich im Gemeindehaus Gransdorf, wo ihnen Landrat Roger Graef ihre Urkunden überreichte. Dingdorf belegte beim Kreisentscheid den zweiten Platz, Wolsfeld den dritten. Der Sieger Gransdorf erreichte darüber hinaus noch den dritten Platz beim Gebietsentscheid der ADD Trier. Dies war das 15. Jahr, in dem der Kreis den Wettbewerb, der früher den Namen "Unser Dorf soll schöner werden", abhielt. Ziel ist es, die Dorfbewohner zu motivieren, an der Gestaltung ihres Heimatorts und seiner Umgebung mitzuwirken. Bei der Beurteilung zählen vor allem Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen, soziale und kulturelle Aktivitäten, Baugestaltung und -entwicklung, Grüngestaltung und die Eingliederung des Dorfes in die Landschaft. "Nur, wenn ein Ort attraktiv wirkt auf alte wie neue Bewohnerinnen und Bewohner, und nur, wenn er in punkto Arbeiten und Wohnen, Kinderbetreuung und Freizeiteinrichtungen etwas zu bieten hat, nur dann kann er sich im Wettbewerb mit Nachbargemeinden behaupten", sagte Graef bei der Siegesfeier. "Nur dann hat er eine Zukunft." Gransdorf überzeugte durch seine zwei schönen Kirchen, die gut in Stand gesetzten Bauernhäuser, die beiden denkmal geschützten Kalköfen im Ort und die Ackerbauscheune mit ihrem landwirtschafts-historischen Inhalt. Vor allem die Bereitschaft der Bürger, sich ehrenamtlich für ihren Ort einzusetzen, beeindruckte die Jury. Im Bereich Bürgerbeteiligung erzielte die Gemeinde den höchsten Wert auf Bezirksebene. Ortsbürgermeister Alois May lobte die Gransdorfer für ihren Einsatz: "Die haben sich wirklich hinter die Gemeinde gestellt." Auch für die Zukunft ist May optimistisch. Durch Kanalbau, Flurbereinigungsmaßnahmen und die Autobahnanbindung habe sich der Ort gut entwickelt. In den vergangenen 15 Jahren wurden dort über 20 neue Häuser gebaut, viele davon von jungen Familien. Vor Kurzem wies die Gemeinde ein Neubaugebiet aus, in dem sich dieser Trend fortsetzen soll. May hofft, der Wettbewerbssieg wird dabei helfen: "Wir haben für die Gemeinde unser Image gewonnen."

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