Verschämter Blick nach Bitburg

KYLLBURG. Der Gewerbeverein "Waldeifel aktiv" will seinen Mitgliedern neue Dienstleistungen anbieten. Zurzeit steht die Ausrichtung des Weihnachtsmarktes oben auf der Tagesordnung. Im Januar entscheidet sich, ob man sich 2004 am Beda-Markt in Bitburg beteiligt, statt eine eigene Ausstellung zu organisieren.

Er zögerte den Beginn der Sitzung hinaus, bis über das akademische Viertel. Doch auch das verhalf dem Vorsitzenden Bernhard Klein nicht dazu, mehr als 13 Teilnehmer im Haus des Gastes begrüßen zu können. Von den 429 Betrieben im Bereich der Verbandsgemeinde Kyllburg sind derzeit 66 Mitglied im Gewerbeverein "Waldeifel aktiv". Nicht nur aufgrund der Tatsache, dass es seit Februar vier Abgänge und keine Neuzugänge gegeben hat, sondern auch, weil es neue strategische Überlegungen im Vorstand gibt, wollen die Verantwortlichen offensiv auf Mitglieder zugehen. Alle Mitglieder sollen im Laufe des Jahres 2004 persönlich besucht werden. "Zu den Schwerpunkten des Vorstandes gehören verbesserte Angebote. Um diese den Wünschen der Mitglieder entsprechend gestalten zu können, haben wir eine Fragebogenaktion gestartet", beschrieb Klein die Initiative.Weihnachtsmarkt: Mit Kutschen zum Schloss

Ergebnis: Es wird ein Angebot zum gemeinsamen Einkauf von Verbrauchsgütern geben. Wer einen der neuen Mitgliederausweise hat, kann dann mit ansehnlichen Rabatten einkaufen. "Ich kann mir vorstellen, dass Mitglieder gemeinsam etwa Heizöl oder Reifen im großen Mengen zu günstigen Konditionen einkaufen", sagte Hoffmann. Zudem soll es Seminarangebote geben - etwa zu den Thema Rating, EDV, Mitarbeiterführung oder Ablauf- und Organisationsoptimierung. Projektteams werden die Gedanken weiter verfolgen und in die Praxis umsetzen. Breiten Raum in der Diskussion nahm die Gestaltung des Weihnachtsmarktes ein, der am 6. und 7. Dezember auf Schloss Malberg stattfinden wird. Die drei Eckpfeiler beschrieb Klein mit den Überschriften Aussteller, Gastronomie und Rahmenprogramm. "Aus diesen drei Bereichen liegen uns bereits 49 Zusagen vor. Wir werden ein ausgewogenes Angebot an weihnachtlichen Verkaufsständen bieten, unsere Gäste mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen und mit einem ebenso ansprechendem Rahmenprogramm mit viel Musik und Unterhaltung für vorweihnachtliche Stimmung sorgen", versprach Klein. Die Veranstalter freuen sich besonders über die Zusage von vielen Musikvereinen, die sich kostenlos für die Teilnahme angeboten haben. Die direkte Zufahrt zum Schloss wird beim Weihnachtsmarkt gesperrt sein. "Dafür werden wir aber einen Pendeldienst mit Pferdekutschen von den Parkplätzen zum Schloss einrichten. Eine Attraktion, die es hier so noch nicht gegeben hat", kündigte Klein an und forderte ein Ende des immer noch virulenten Kirchturmsdenkens. "Was zählt ist der Erfolg, den können wir nur gemeinsam erreichen", sagte der Vorsitzende. Über die Zukunft des Gewerbemarktes in Kyllburg hielten sich die Verantwortlichen am Freitagabend bedeckt. Erst den Weihnachtsmarkt in Ruhe über die Bühne bringen, dann das schwierige Thema anpacken, so lautete die unausgesprochene Marschrichtung. Im Klartext: Die Gewerbeausstellung in Kyllburg kostet den Gewerbeverein eine ganze Menge Geld. Erreicht wurden damit bei der Auflage vor zwei Jahren rund 4000 Besucher. Mit dem gleichen oder mit geringem Aufwand könnte aber auch das Zehnfache an Besuchern erreicht werden, wenn sich die Kyllburger geschlossen auf dem Beda-Markt in Bitburg präsentieren würden. Deren Macher Rudi Rinnen von der Volksbank Bitburg war am Abend zu Gast. Er signalisierte grundsätzlich grünes Licht für solche Überlegungen. Ob es im kommenden Jahr also eine eigene Gewerbeausstellung in Kyllburg oder eine Initiative in Richtung Beda-Markt geben wird, müssen die Mitglieder im Januar entscheiden. "Wir werden dann in einer eigens dafür einzuberufenden Sitzung intensiv das Thema diskutieren. Entscheiden können das nur die Mitgliedsbetriebe selbst", beschrieb Bernhard Klein das Verfahren.

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