Vianden würdigt historisches Markenzeichen

VIANDEN. Ein moderner Kulturpfad wird am Samstag, 21. Juni, in Vianden eingeweiht. Es ist ein neuzeitlicher Kulturpfad, der auf uralten Pfaden um den Mauerring führt und die Geschichte einer Stadt und ihrer Mauer erzählt.

Dem Besucher Viandens bieten sich Tore, Türme und hohe Mauern und mittendrin die imposante Hofburg, einstiger Haupt- und Residenzsitz der Grafschaft Vianden. Das malerische Burgstädtchen ist geprägt von diesen mittelalterlichen Bauten und gehört zu den wenigen ehemals befestigten Orten in Luxemburg. Bis hinaus zu der mächtigen Grafenburg führt der Befestigungsring, frei von Bewuchs und völlig ungestört von Anbauten, durch die Hänge der Stadt. An manchen Stellen kann der Besucher die alten Mauern in eindrucksvoller Länge überblicken. Wohl bereits im Frühmittelalter entstand am Fuße des schon in der Spätantike befestigten Burgberg eine Siedlung, die sich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts zu einer Stadt entwickelte. Sie schützte schon eine erste Befestigung, wie archäologische Funde belegt haben. Immer mehr Menschen ließen sich, nach der Erhebung zur Stadt durch den Freiheitsbrief vom Grafen von Vianden, im Schutze des Mauerrings nieder und als dieser zu eng wurde, auch vor den Toren der Stadt. Mit Zunahme des Tourismus und der Restaurierung der Burg erwachte auch das Interesse an den Resten der Stadtmauer wieder. 1938 wurde sie zum geschützten Kulturdenkmal erklärt. Heute führt ein moderner angelegter, geschichtlich-historischer Kulturweg auf uralten Pfaden um den Mauerring. Informationstafeln, Multimediastation, Film und Booklet erzählen auf anschauliche und unterhaltsame Weise von der geschichtsträchtigen Beziehung zwischen Stadt und Mauer, von einst und heute. Das Gesamtprojekt des geschichtlichen Rundgangs, mit einer geologischen Vermessung der Stadtmauer, einer archäologischen Untersuchung und der Restaurierung der Stadtmauer nach den internationalen Richtlinien der Charta von Venedig aus dem Jahr 1964, ist nun abgeschlossen und wird am Samstag, 21. Juni, um 10 Uhr, offiziell eingeweiht. Ein wichtiges und interessantes Projekt, nicht nur in touristischer Hinsicht. Der Kostenvoranschlag des Projektes liegt bei acht Millionen Franken, die teilweise vom "Services des sites et monuments nationaux" und dem Luxemburger Tourismusministerium finanziert werden. Aber auch mit EU-Geldern wird gerechnet. Die Autorin, Arlette Schmit, arbeitet für die Zeitung Tageblatt.

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