Viele Überstunden für die nackte Wahrheit

Als eine der ersten Kommunen in Rheinland-Pfalz hat Bitburg Anfang 2007 von der kameralistischen Haushaltsführung auf die Doppik umgestellt. Nun legt die Stadtverwaltung die erste Eröffnungsbilanz für das Jahr 2007 vor. Dafür musste in mühseeliger Arbeit das Vermögen der Stadt erfasst und bewertet werden.

Bitburg. (scho) "Das ist die erste vollständige Darstellung des Vermögens unserer Stadt nach den Regeln der doppelten Buchführung", sagte Paul Treuke, der mit seinem Team von der Abteilung für Finanzen und Kostenmanagement der Stadtverwaltung mehr als 12 000 Posten zu erfassen hatte - darunter mehr als 2000 Grundstücke 225 Straßen, knapp 100 Gebäude, mehr als 1000 Maschinen, technische Anlagen und Fahrzeuge. Kurzum: Ein Mammutwerk. "Das war in der normalen Arbeitszeit nicht zu schaffen", sagte Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit, der sich - wie auch alle Fraktionssprecher und Horst Werner als Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschuss - ausdrücklich bei Paul Treuke und Team bedankten. Die Eröffnungsbilanz 2007 wurde einstimmig festgestellt. Die Eckdaten:

Das Anlagevermögen beträgt rund 115 Millionen Euro. Davon sind 83 Millionen Euro Sachanlagen (etwa Grundstücke, Gebäude, Straßen) und rund 28 Millionen Finanzanlagen (etwa Zweckverbände, Eigenbetriebe wie Wasserwerk). Hinzu kommt ein Umlaufvermögen von zehn Millionen Euro (etwa zugesagte Zuschüsse vom Land), womit die Stadt Bitburg insgesamt ein Vermögen von rund 125 Millionen Euro hat. Das Eigenkapital wird errechnet aus dem Vermögen (125 Millionen Euro) abzüglich der Sonderposten von 32 Millionen Euro (etwa aus Zuwendungen von Land und Bund, Beiträgen und Entgelten), den Rückstellungen von elf Millionen Euro (vor allem für Pensionen) und den Verbindlichkeiten von 24 Millionen Euro (davon 19 Millionen Euro wegen Kreditaufnahmen). Damit beträgt das Eigenkapital rund 58 Millionen Euro, das Vermögen pro Einwohner rund 9400 Euro, die Verschuldung pro Einwohner rund 1800 Euro.EXTRA Doppik: Bei der "doppelten Buchführung in Konten" (Doppik) wird nach Grundlagen des kaufmännischen Rechnens wie in Unternehmen mit Erträgen und Aufwendungen ein Haushalt erstellt. Dafür müssen Kommunen eine Eröffnungsbilanz mit ihrem Vermögen aufstellen. Durch die Doppik soll das Haushalten einer Kommune transparenter werden.

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