Visionäre im Wartestand

ARZFELD. Wer wird neuer Bürgermeister in der Ortsgemeinde Arzfeld? Mit Alfons Kockelmann (CDU) und Rainer Hoffmann (SPD) bewerben sich zwei erfahrene Kommunalpolitiker um die Nachfolge von Ernst Hitzges (SPD).

Der eine jung und dynamisch, der andere erfahren und verlässlich. Mit diesen Attributen buhlen zur Zeit die Arzfelder Ortsbürgermeisterkandidaten Alfons Kockelmann und Rainer Hoffmann um die Gunst der Wähler im 1300 Einwohner-Ort. "Ich habe eigentlich wieder 24 Stunden Zeit", sagt Ex-Raiffeisenbankchef Kockelmann, der seit 2001 Rentner und bekennender "Unruheständler" ist. All diese Zeit, die ihm nun zur Verfügung stehe, wolle er auch gezielt einsetzen zum Wohle Arzfelds. Bei einem TV -Stammtisch im Hotel Kölner Hof bekennt Rainer Hoffmann derweil, nicht gerade 24 Stunden Zeit zu haben. Gleichwohl sei er, der tagsüber als Leiter des Bildungswerks des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Kreis Bitburg-Prüm fungiert, durchaus in der Lage, die vor ihm liegende Aufgabe zu erfüllen. "Der Schwerpunkt wird am Abend sein", weiß Hoffmann, der sich sehr genau überlegt habe, ob er kandidiere oder nicht. Genau wie Rainer Hoffmann geht auch Alfons Kockelmann im Wahlkampf von Haus zu Haus. Dabei wollen die Bewerber besonders ihr eigenes Profil vorzeigen. "Ich habe Erfahrung in der Kommunalpolitik, im Beruf und in Vereinen", betont CDU-Mann Kockelmann, der die Vokabel Vertrauen als eine "Eigenschaft mit Zukunft" verstanden wissen möchte. Denn: Er sei ein durchaus positiv denkender Mensch, den Kopf in den Sand zu stecken sei seine Sache nicht. "Die Ortsbürgermeister-Wahl ist eine Personenwahl", stellt Rainer Hoffmann unterdessen fest. Die Mannschaft, die sich dann später um den neuen Bürgermeister, den Motor des Orts, bilde, sei der Gemeinderat. Hoffmann: "Ich trete an, um Arzfeld voranzutreiben." Er jedenfalls setze darauf, mit neuen Ideen und Erfindungsreichtum die Gemeinde weiterzubringen. "Es lohnt sich, hier zu leben", hebt derweil Alfons Kockelmann hervor. Und dies solle auch so bleiben. Wichtige Voraussetzung dafür sei das Schaffen von Bau- und Gewerbeland. Kockelmann: "Die Leute müssen hier ihre Arbeit finden, die jungen Leute sollen hier bleiben." Zudem liegt dem früheren Banker am Herzen, das Ausstellungsgelände häufiger zu nutzen, Spielplätze zu erneuern und Dorfstraßen zu "überarbeiten".Traum von weiterer touristischer Erschließung

Ziele, die alle auch Konkurrent Rainer Hoffmann anstrebt. Gleichzeitig hat er einen Traum, nämlich den von der weiteren touristischen Erschließung, womöglich sogar durch ein Ferienhausgebiet. Was er unter allen Umständen vermeiden möchte, sind leer stehende Häuser. Hoffmann: "Arzfeld soll weiter wachsen." So zurückhaltend die Kandidaten sich am TV -Stammtisch auch geben; trotzdem ist es der große Wunsch der CDU, nach 15 Jahren SPD-Vormachtstellung durch Ernst Hitzges für eine Wachablösung zu sorgen. Zwar habe man im Rat immer eine starke Mehrheit gehabt, erinnert sich Alfons Kockelmann, gleichwohl habe es "im Tagesablauf hin und wieder Schwierigkeiten" gegeben, weil die Ideen der CDU nicht mit dem gewünschten Elan umgesetzt worden seien. Mit dieser These geht Rainer Hoffmann indes gelassen um: "Die SPD habe gute Arbeit geleistet, nun befinde man sich im Wahlkampf. Und da eint beide, dass sie schon jetzt Spannung und ein gewisses Kribbeln verspüren, wie die Kandidaten bereitwillig gestehen. Und was würden Alfon Kockelmann und Rainer Hoffmann machen, wenn sie für ihre Gemeinde plötzlich fünf Millionen Euro zur Verfügung hätten? Kockelmann: "Keinesfalls eine vorschnelle Entscheidung treffen", allerdings, die Stärkung des Schulstandorts liege ihm schon sehr am Herzen. Für die Schule hat auch Rainer Hoffmann ein großes Herz. Die fünf Millionen Euro würde er ansonsten am liebsten für Investitionen nutzen, unter anderem im Interesse der örtlichen Wirtschaft.

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