Von der Feldpost bis zum Poster

SPEICHER. Der 21. Mai ist Internationaler Museumstag. Zu diesem Anlass präsentiert das Heimatmuseum Speicher "Informationen über die Deutsche Bundeswehr, Poster – Feldpost – Literatur". Zu dieser Ausstellung ist die Bevölkerung ab 14 Uhr eingeladen.

"50 Jahre Deutsche Bundeswehr und 50 Jahre Frieden sind für uns Grund genug, ihr am Internationalen Museumstag diese Ausstellung zu widmen", sagt Werner Streit, langjähriger Leiter des Speicherer Heimatmuseums. Fokussiert ist die Ausstellung auf drei Schwerpunktbereiche. Gezeigt werden Poster von Heer, Marine und Luftwaffe aus der Sammlung von Georg Schwendemann aus Speicher. Über Umfang und Bedeutung der Feldpost bei der Bundeswehr informiert die Sammlung "In- und Auslandseinsätze" von Wolfgang Stanelle aus Bleckhausen. Teil drei der Ausstellung "Anfänge (der Bundeswehr) bis heute" hat Klaus-Bernhard Basten aus Zemmer mit viel Literatur aus dem reichen Fundus seiner Bundeswehr-Sammlung bestückt. Alle drei Sammler haben bei der Bundeswehr "gedient", sind Kenner der Materie und werden bei der Austellungseröffnung anwesend sein. "Bei Treffen oder Veranstaltungen gab es in der Regel imposante Poster der drei Waffengattungen", berichtet Georg Schwendemann, heute Reservist, "ich hatte bald so viele, dass mich die Sammelleidenschaft packte. Inzwischen sind es gut 800 Stück." Die Feldpost im Bereich des deutschen Militärs geht bis auf das Jahr 1864, Schlacht bei den Düppeler Schanzen, zurück. Als im Jahre 1900 der Boxeraufstand in China mit der ersten multinationalen Militäraktion unter deutscher Beteiligung niedergeschlagen wurde, spielte sie bereits eine bedeutende Rolle. Wolfgang Stanelle ist vor allem vom Feldpostwesen der Bundeswehr fasziniert. Etwa 600 Feldpostsendungen umfasst seine Sammlung. "Trotz Handys, SMS, E-Mails und anderer moderner Kommunikationsmöglichkeiten sind Feldpostkarte und -brief bei den Soldaten nach wie vor beliebt", konstatiert der Kompaniefeldwebel a.D.. Briefmitteilungen würden als wesentlich persönlicher empfunden, als das sterile, digitale "Hallo". Mit der aktiven Truppe hat Stanelle noch engen Kontakt. "Denk dran, schreib mir", ermahnt er jeden, der zum Auslandseinsatz fährt.Streit: "Dienstzeit nicht umsonst"

Auch Klaus-Bernhard Basten war Kompaniefeldwebel, genauer gesagt Kompanietruppführer. Als solcher erhielt er sämtliche Vorschriften und Anweisungen - mit der Auflage, sie zu vernichten, wenn es neue gab. Basten jedoch beschloss, die Unterlagen der Nachwelt zu erhalten und sammelte sie. Ein Hobby war geboren. Schwerpunkt: preußisch-deutsche Militärgeschichte. Seine Sammlung an antiquarischen Werken, Standard-Werken und militärisch relevanter Infos in vielerlei Bereichen dürfte ihresgleichen suchen. Stolz ist Klaus-Bernhard Basten auf das "Jahrbuch der Bundeswehr 1958", die bisher einzige Ausgabe. "Diese Ausstellung soll zeigen, wie sich das Gesicht der Bundeswehr geändert hat", betonen Werner Streit und die drei Sammler unisono. "Alle derzeitigen und ehemaligen Bundeswehrangehörigen sollen sehen, dass ihre Dienstzeit nicht umsonst war, dass die Bundeswehr entscheidend dazu beigetragen hat, in einer friedlosen Welt ein halbes Jahrhundert lang Recht und Freiheit für unser Volk zu sichern." Die Ausstellung kann bis 18. Juni besichtigt werden. Öffnungszeiten: sonntags von 14 bis 18 Uhr, montags und mittwochs von 10 bis 12,30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Besichtigungen sind nach Anmeldung auch an anderen Tagen möglich. Telefon 06562/2023.

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