Wahrzeichen ist nicht mehr stumm

GRANSDORF. (rh) Die neue Glocke für die Kirche St. Apollonia ist mit einem feierlichen Hochamt eingeweiht worden. Die Gläubigen der Pfarrei sind glücklich und stolz, dass nun bald wieder eine Glocke in der kleinen Kirche am Friedhof läuten wird.

In beherrschender Lage, rund 30 Meter über der Ortschaft, steht am oberen Talrand des Spanger Bachs die alte Gransdorfer Kirche. Sie ist etwa 700 Jahre alt. Mit dem Bau der neuen Pfarrkirche St. Marien in der Ortsmitte verlor das alte Gotteshaus, an dessen Seite auch heute noch der Friedhof der Pfarrei liegt, an Bedeutung. Seinerzeit wurde die Tür zur Sakristei zugemauert und dieser Teil seitdem als Leichenhalle genutzt. Als Kirche fand der Bau kaum noch Verwendung und schien dem Verfall preisgegeben, bis sich nach Gründung des Fördervereins "St. Apollonia" die Gransdorfer wieder intensiv um ihr Wahrzeichen kümmerten. Um den ursprünglichen Eindruck der Kirche zu erhalten, wurde sie einer umfassenden Renovierung unterzogen. Seit dem Jahr 2001 erscheint die alte Kirche in neuem Glanz, einzig eine passende Glocke fehlte noch. Die konnte jetzt Dank der tatkräftigen Hilfe der Gransdorfer Fördermitglieder und anderer Spender angeschafft werden. Glockengießer Hermann Schmitt aus Brockscheid beschrieb die Merkmale der Glocke: "Die Glocke aus Bronzeelegierung wiegt 188 Kilogramm. Sie ist 64 Zentimeter im Durchmesser und eine so genannte F2-Glocke mit einem wunderschönen Klangbild". Dieses Klangbild ist abgestimmt auf die drei Glocken im Turm der Pfarrkirche St. Marien. "Hier entsteht eine wunderbare Ergänzung und ein vollende Harmonie", sagte Schmitt. Er stellte den Gottesdienstbesuchern die Besonderheiten seines Werkes mit eindrucksvollen Klangbeispielen vor. Von der Begeisterung der Menschen in Gransdorf ist er angetan. "Die Gransdorfer haben unsere Arbeit mit viel Interesse und Liebe zur Sache begleitet", sagte der Glockengießer.Dank an den Förderverein

"Der Förderverein ist es, dem die wiedererlangte Schönheit der alten Kirche zu verdanken ist", lobten Ortsbürgermeister Alois May und Pastor Rudolf Heck unisono. "Klaus Fritzen und der tatkräftigen Mitarbeit seiner Frau Ilse im Besonderen und allen anderen, die am Gelingen beteiligt sind, haben wir heute unseren Dank zu entrichten." Das feierliche Hochamt zelebrierten Pastor Heck und Pastor Markwort, der mit seinem Kirchenchor aus Hamm in Westfalen in der Eifelgemeinde weilte, sowie Hermann Josef Hellinghausen. Hellinghausen erläuterte in seiner Festpredigt die Bedeutung der Glocke als Stimme der Kirche vom Alten Testament bis in die heutige Zeit. Er segnete anschließend die neue Glocke und weihte sie für die vorgesehene Aufgabe. Nach dem Gottesdienst konnten die Gläubigen die an einem festlich geschmückten Ständer im Kirchenschiff aufgestellte Glocke selbst anschlagen. Sodann trafen sich die Pfarrkinder im Gemeindehaus, wo Kirchenchor und Eifelkapelle Gransdorf die Gäste musikalisch unterhielten. Pastor Rudolf Heck und Klaus Fritzen informierten über den Werdegang, der zur neuen Glocke geführt hat. In den kommenden Tagen wird die Glocke im Turm der Apolloniakirche aufgehängt. Wenn alles klappt, wird sie an Allerheiligen erstmals die Gläubigen zusammenrufen.

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