Wandel des Brauchtums in einer bäuerlichen Welt

Eine interessante neue Veröffentlichung liegt seit einigen Tagen vor. Sie trägt den Titel: Geschichten aus der Eifelheimat. Verfasser ist Prof. Dr. Albert Endres, der aus Niederweis stammt und der heute in Sindelfingen bei Stuttgart lebt.

Niederweis/Bitburg. (red) Professor Endres hat in den vergangenen 15 Jahren eine Reihe von Aufsätzen zur Geschichte und Volkskunde seiner Heimat geschrieben, die in verschiedenen Zeitschriften oder im Heimatkalender des Kreises Bitburg veröffentlicht wurden. Einige bisher nicht veröffentlichte Aufsätze

Diese Arbeiten sind nun in einem schönen Sammelband zusammengefasst und neu gedruckt worden. Der Verfasser hat die Sammlung ergänzt durch einige bisher unveröffentlichte Aufsätze und durch einen Überblick zu seiner Familiengeschichte. Im Mittelpunkt der meisten "Geschichten" steht der kleine Ort Niederweis mit seinen rund 250 Einwohnern. Hier erlebte der Verfasser in einer typisch dörflichen Welt die NS-Zeit, die teilweise Zerstörung des Dorfes gegen Kriegsende und den Wiederaufbau. Hier erlebte er auch den Strukturwandel der Landwirtschaft in den 50er und 60er Jahren. Das geschilderte Leben in der Großfamilie und in dem abgeschlossenen Lebensraum des kleinen Eifeldorfes ist vor dem Hintergrund der gesamten Entwicklung der Region zu verstehen. Wir leben in der Westeifel in einer Zeit des Umbruchs. Das zeigt sich in der Landwirtschaft ebenso wie im Brauchtum. Der Verfasser stellt den Wandel des Brauchtums in der bäuerlich geprägten Welt des Nimstales dar, den er in den letzten Jahrzehnten miterleben oder aus der Ferne beobachten konnte.Ortsgeschichte kommt nicht zu kurz

Albert Endres vermittelt so, illustriert mit reichem Fotomaterial, ein sehr vielschichtiges, detailliertes und interessantes Bild von der Entwicklung seines Heimatdorfes und der gesamten Südwesteifel. Die Ortsgeschichte von Niederweis kommt dabei nicht zu kurz. Die adeligen Bewohner des ehemaligen Schlosses haben als Herren von Niederweis in einem eng begrenzten Raum bis ins 19. Jahrhundert eine Rolle gespielt. Daneben aber werden auch die alten "Stockhäuser" mit ihrer wechselvollen Geschichte oder einige herausragende Persönlichkeiten beschrieben. Gesunde Mischung moderner Geschichtsschreibung

So leuchtet in exemplarisch ausgewählten Beispielen die Ortsgeschichte auf, ohne dass über jede Epoche im Einzelnen berichtet werden muss. Der Band ist eine gelungene, interessante "Orts- und Regionalgeschichte", die in "Geschichten" und persönlichen Erinnerungen, aber auch wissenschaftlich fundierten Abhandlungen eine gesunde Mischung moderner Geschichtsschreibung darstellt.Das Buch ist in den Bitburger Buchhandlungen zum Preis von 19,90 Euro erhältlich.

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