Wandern ist wieder "in"

Zu ihrem 54. Jahreskongress hatte die Europäische Vereinigung für Eifel und Ardennen (Evea) in das "Euvea-Tagungshotel" nach Neuerburg/Eifel eingeladen. Im Mittelpunkt des zweitägigen Treffens standen Expertengespräche mit dem Thema "Wandern ohne Grenzen".

Gunter Schön, Hauptwanderwart des Deutschen Wanderverbands, hielt den Einführungsvortrag zum Thema "Wandern ohne Grenzen" beim 54. Jahreskongress der Europäischen Vereinigung für Eifel und Ardennen (Evea). An deM Treffen nahm als Vertreter des Eifelkreises Bitburg-Prüm Beigeordneter Klaus Juchmes teil. Das Rahmenprogramm mit zwei vom Eifelverein Neuerburg organisierten Wanderungen und ein Heimatabend mit dem Thema "Neuerburger Land" rundete die Tagung ab. Im Workshop "Schulwandern" berichtete Birgit Blosat vom Naturschutzzentrum Nettersheim: Immer weniger junge Menschen interessierTen sich für das Wandern. Die Folgen seien Bewegungsmangel sowie schwindende motorische Fähigkeiten bei Kindern und Jugendlichen. Viele junge Menschen lebten heute in einer Welt "vor und hinter Glas" mit geringen Kontakten zur Natur. Die Vorschläge der Referentin wurden dankbar aufgenommen und sollen, so Eifelvereinsvorsitzender Dr. Hans Klein, in ein Konzept zur Förderung des Schulwanderns einfließen. Eifelsteig und Ardennensteig waren Themen

Ab dem nächsten Jahr will der Eifelverein in Zusammenarbeit mit den Jugendherbergswerken und den Schulbehörden in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen Lehrerfortbildungsveranstaltungen zu diesem Thema durchführen. Anhand von praktischen Beispielen zum "barrierefreien Wandern" machte Alexander Sobotta vom Verein Naturpark Nordeifel deutlich, wie Menschen trotz Mobilitätseinschränkungen mit teilweise einfachen Mitteln gleichberechtigt am Erleben der Landschaft teilhaben können. Dieser Personenkreis, so Sobotta, stelle mit einem 20-prozentigen Anteil an der deutschen Bevölkerung ein nicht zu unterschätzendes Marktpotenzial dar. Manfred Dahmen vom Verkehrsamt der belgischen Ostkantone verwies auf Angebote von behindertengerechten Wanderungen durch das Hohe Venn und Einrichtungen, die besonders in Zusammenarbeit mit den Touristikern barrierefreie Angebote entwickelten und förderten. Der Eifelverein, sagte Geschäftsführer Manfred Rippinger, veranstalte traditionell in vielen seiner 162 Ortsgruppen Wanderungen mit Behinderten. Die Evea begrüßt die Initiative zur Schaffung von barrierefreien Erlebnisangeboten und fordert deren konsequente Weiterentwicklung für den Eifel-Ardennenraum. Ein nicht weniger touristisch bedeutsames Projekt in der grenzüberschreitenden Region Eifel-Ardennen ist die Einrichtung des Eifelsteigs auf deutscher Seite und die Anlage des Ardennensteigs auf belgischem und luxemburgischem Gebiet. Wolfgang Reh von der Eifel Tourismus GmbH in Prüm und Michael Sterr, Wegemanager des Rheinsteiges, erläuterten den Vertretern der Evea die Planung und Umsetzung der Steige. Die Vertreter des Eifelvereins sehen diese Initiative als eine große Herausforderung und als Chance, das eigene Wanderwegenetz in der Eifel an die aktuellen Marktbedürfnisse anzupassen. Wünschenswert, so die Evea, sei eine vergleichbare Qualifizierung ihres Rhein-Maas-Weitwanderwegs, der von Frankreich über Luxemburg und Belgien bis nach Deutschland führt.

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