Was lange währt, wird endlich rund

PRÜM. Spätestens seit der jüngsten Stadtratssitzung macht das Thema Hahnplatz-Kreisel wieder die Runde. Eine Anfrage bei der Straßenbehörde liegt bereits vor – und die ist alles andere als abgeneigt.

Ein Mann bleibt dran: Die Idee, am Prümer Hahnplatz einen Kreisverkehr einzurichten, hält Gastwirt Ernst Mereien weiter auf Touren. Seine Sorge ist, dass das Projekt von den Stadtverantwortlichen auf die lange Bank oder gar aufs Abstellgleis geschoben werden könnte. Dabei gebe es kaum einen Ort, "der so nach einem Kreisverkehr schreit wie der Hahnplatz." Das hätten ihm Verkehrsexperten reihenweise bestätigt.Ein Platz für alle, und zwar jederzeit

Jüngster Anlass, das Thema erneut auf die Prümer Tagesordnung zu setzen, sei die - gelungene - Kirmes in der Innenstadt gewesen (der TV berichtete). "Der Kirmesverlauf ist positiv zu bewerten", sagt Mereien. "Allerdings herrschte während dieser Tage ein Verkehrs- und Parkplatzproblem. Viele Leute haben Knöllchen bekommen, das sollte auch ohne gehen in einer gastfreundlichen Stadt." Sein klares Fazit: Nicht nur der Kreisel, auch ein Parkplatz am Hahnplatz "ist unverzichtbar." Der gesamte "Hahn" sollte laut Ernst Mereien "durch eine belebende und zeitgemäße Verkehrsführung zum Mittelpunkt für das ganze Jahr gemacht werden". Sein Vorschlag: "Der Platz sollte bei einer Umgestaltung so ausgelegt werden, dass eine vielseitig nutzbare Fläche entsteht - das ganze Jahr über, für Parker, für Feste, für Märkte und für die Kirmes." Und selbstverständlich mit einem Kreisverkehr in der Mitte. Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy versichert unterdessen auf TV-Anfrage, dass die Hahnplatzgestaltung noch keineswegs vom Tisch sei - allerdings könne man nicht von heute auf morgen mit einer Umsetzung rechnen. Erstens fehle Geld und zweitens ein von allen Seiten abgenicktes Konzept. "Der Hahnplatz ist noch nicht zu den Akten gelegt", sagt die Bürgermeisterin. "Aber wir können nicht überall etwas machen und nicht sofort. Ich bin schon froh, wenn wir erst einmal den Kreisverkehr in der Ritzstraße bekommen." Betont offen für das Prümer Ansinnen zeigt sich der Chef des Landesbetriebs Straßen und Verkehr (LSV) Gerolstein, Harald Enders. Er bestätigt die Anfrage der Stadt Prüm und erinnert in einem Atemzug an den Mini-Kreisel unweit der Bitburger Kreisverwaltung, der hervorragend funktioniere. "Verkehrstechnisch gehen die immer", sagt Enders. Aber: Da in der Mitte keine größere Insel entstehe, könne man keine großen gestalterischen Effekte erzielen. Die Kosten für einen solchen Mini-Kreisel, der einen Durchmesser von etwa 16 Meter aufweise, belaufen sich laut LSV-Chef Enders auf rund 6000 Euro. Der Experte favorisiert einen Kreisel dort, wo man das Geschwindkeitsniveau senken oder Rückstaus verhindern wolle. Wenn die Prüfung des Sachverhalts zu diesem Ergebnis komme, könne er sich die Umsetzung des Plans in Prüm durchaus vorstellen. Für Ernst Mereien eine gute Nachricht. "Das wäre ja schon was. Dann wären wir ein gutes Stück weiter", sagt er. Der Bau eines großflächigen Kreisverkehrs mit gestalteter Insel kostet laut LSV 250 000 Euro, eine Ampelanlage 50 000 Euro. Der Prümer Stadtrat wird sich vermutlich schon in einer der nächsten Sitzungen mit dem Thema beschäftigen.

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