Wenn Amtsträger Radlerhosen tragen

ARZFELD. Die Strecke ist frei. Ab sofort können Radfahrer ihre Tour nun auch von Arzfeld bis nach Zweifelscheid ausweiten. Das übergeordnete Ziel ist die Anbindung ans Radwegenetz in Pronsfeld und somit ans Prümtal.

 Die Sonne lacht und mit ihr etliche Radbegeisterte aus der Verbandsgemeinde Arzfeld. Sie schwingen sich auf ihr Rad und sind gespannt, wie sich die neue Strecke zwischen Arzfeld und Zweifelscheid fahren lässt. Foto: Anke Pipke

Die Sonne lacht und mit ihr etliche Radbegeisterte aus der Verbandsgemeinde Arzfeld. Sie schwingen sich auf ihr Rad und sind gespannt, wie sich die neue Strecke zwischen Arzfeld und Zweifelscheid fahren lässt. Foto: Anke Pipke

Es war ein seltenes Bild, das sich einem am Freitagvormittag bot. Statt Anzug und Krawatte war mancher Amtsträger lediglich mit knapper Radlerhose und legerem T-Shirt unterwegs. Grund war die offizielle Freigabe des Radweges zwischen Arzfeld und Zweifelscheid. Diese rund 6,5 Kilometer lange ehemalige Bahntrasse ist eine Teilstrecke des Radweges zwischen Pronsfeld und Neuerburg über Arzfeld, der in naher Zukunft komplett ausgebaut werden soll. Mit diesem Etappenziel bis nach Arzfeld hat man bereits einen wichtigen Schritt getan. "Wir wollen die Lücke zum Anschluss an Pronsfeld und damit an das Prümtal schließen", erklärte Arzfelds Verbandsgemeindebürgermeister Patrick Schnieder die Motivation. "Sobald der gesamte Radweg fertig ist, rechne ich mit einem Boom auf der Strecke." Auch Gerd Harmeling, stellvertretender Leiter der Verkehrsabteilung im rheinland-pfälzischen Verkehrsministerium, ist von der Strecke begeistert: "Hier können Radfahrer, egal wie fit sie sind, die Tour durch die reizvolle Mittelgebirgsgegend genießen." Bei Steigungen bis maximal 1,5 Prozent komme man kaum aus der Puste. Langen Atem hat bereits im Vorfeld auch Bürgermeister Schnieder bewiesen. Denn letztendlich hat das Land Rheinland-Pfalz dieses 270 000 Euro teure Bauprojekt mit 200 900 Euro unterstützt. Das entspricht einem Anteil von 70 Prozent. # Den Restbetrag übernahm zum größten Teil die Verbandsgemeinde Arzfeld, die jedoch durch Zuschüsse der Ortsgemeinden entlastet wurde. "Wir sind stolz darauf, so kostengünstig so viele Kilometer Radweg erschlossen zu haben", erläutert Schnieder die Kostenkalkulation. Als wichtiger Faktor dabei gilt der Ausbau der Radstrecke mit einer wassergebundenen Oberfläche. Anders als beispielsweise bei manchen Radwegen rund um Pronsfeld, fährt man hier nicht auf Asphalt, sondern auf einer mineralischen Deckschicht. "Damit haben wir uns offen gelassen, ob wir eventuell in den nächsten Jahren bei Bedarf noch eine Asphaltschicht auftragen lassen." Weiterer Ausbau geplant

Doch zunächst steht der weitere Ausbau des Radwegs Richtung Pronsfeld in den Startlöchern. Landtagsabgeordneter Michael Billen rührte am vergangenen Freitag schon kräftig die Werbetrommel, um das Land Rheinland-Pfalz zu weiterer Unterstützung zu bewegen: "Diese restlichen Kilometer sind doch eigentlich nur noch ein Klacks", sagte er. Auch der leitende Baudirektor Harald Enders vom Landesbetrieb Straßen und Verkehr Gerolstein schwärmte schon von einem Radwegenetz, das das Kylltal, das Enztal sowie das Prümtal verbindet und eine Anbindung an Irrel und somit auch an das Moseltal, an Luxemburg und an Frankreich bietet. Einen ersten Vorgeschmack für einen Radausflug durch die Eifel bekommt man bereits bei der Südeifel-Tour am Samstag, 25. Juni. Auf der insgesamt 38 Kilometer langen und verkehrsfreien Strecke kann auch der neue Radweg zwischen Arzfeld und Zweifelscheid getestet werden. Mehr Infos zur Südeifel-Tour: SEITE 11

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