Wenn ungewollt Kinder kommen

BITBURG-PRÜM. (renn) Nicht jede Schwangerschaft ist gewollt, und oft treten Probleme auf, die werdende Mütter allein nicht bewältigt bekommen. In solchen Fällen will die Caritas helfen.

Die Caritas Westeifel bietet seit 25 Jahren eine Schwangerenberatung in Bitburg und Prüm an, deren Ziel es ist, den Frauen durch diese schwierige Zeit zu helfen. Der "Schwangerschaftsparagraph" 218 schreibt seit 1976 eine Beratung vor einem Schwangerschaftsabbruch vor. Es wurden viele gesetzliche Beratungsstellen eingerichtet, die helfen sollen, ungeborenes Leben zu retten. So auch in Bitburg und Prüm, wo die Caritas Beratungsstellen eröffnete. Da eine Unterstützung von Frauen, die sich in Notlagen befinden - zum Beispiel einer ungewollten Schwangerschaft -, zu den christlichen Aufgaben gehört, wurden die beiden Beratungsstellen auch im Rahmen der bischöflichen Richtlinien anerkannt.Die Zahl der Beratungssuchenden wächst

Sowohl durch das Bistum als auch durch die 1984 errichtete und bis heute bestehende "Bundesstiftung Mutter und Kind" der Bundesregierung wurden finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt, so dass die Familien neben einer intensiven Beratung auch materielle und finanzielle Hilfe in Anspruch nehmen können. Immer mehr Frauen kamen zur Caritas, um um Hilfe zu bitten. Die Probleme wurden gleichzeitig immer komplexer. Sehr viele haben mehr als nur ein Problem, sind zum Beispiel minderjährig und allein erziehend. Gesetzliche und kirchliche Änderungen machten es der Schwangerenberatung nicht gerade leicht. Durch die Wiedervereinigung Deutschlands mussten auch die verschiedenen Gesetzesgrundlagen zum Thema Schwangerschaft unter einen Hut gebracht werden. 1992 wurde die Indikationslösung, also der straffreie Abbruch bei Gefährdung von Mutter oder Kind oder bei sozialen Problemen, sowie die Fristenlösung, also der straffreie Abbruch innerhalb einer bestimmten Zeit, durch das "Schwangeren- und Familienhilfegesetz" einheitlich geregelt. Im November 1999 entschied der Papst, dass katholische Beratungsstellen keine Beratungsscheine mehr ausstellen dürfen sondern die Beratungstätigkeit intensiviert werden müsse. Also nannten sich die beiden Caritas-Schwangerenberatungsstellen zu "Katholischen Beratungsstellen für Schwangerschaftsfragen - Beratung und Hilfe für Frauen und Familien" um und versuchen nun, die verschiedenen Problemgruppen intensiver zu beraten. Obwohl die öffentliche Diskussion die Bevölkerung sehr verunsicherte, suchen Frauen auch weiterhin die Beratungsstellen auf. 2002 fanden in Bitburg 172, in Prüm 67 Beratungen statt. 50 Prozent der Frauen waren unter 25 Jahre alt. Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Beratungsstellen für Schwangerschaftsfragen in Bitburg und in Prüm lädt der Caritasverband alle Interessierten heute, Freitag, 17. Oktober, 14.30 Uhr, zu einem Fachvortrag zum Thema "Jugendsexualität heute" ins Haus Beda nach Bitburg ein. Referent ist Reiner Wanielik, Sexualpädagoge und Fachautor. Wanielik ist Vorsitzender des Instituts für Sexualpädagogik (ISP) in Dortmund. Thema des Vortrags sind Verhaltensweisen Jugendlicher in Bezug auf Sexualität und Verhütung. Um 14.30 Uhr beginnt die Veranstaltung mit einem Stehcafé. Der Vortrag beginnt um 15 Uhr. Interessierte sind eingeladen. Info: Katholische Beratungsstellen für Schwangerschaftsfragen (Caritas) in Bitburg Telefon 06561/9671-0 und in Prüm 06551/97109-0.

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