Wer möchte, darf

BITBURG-PRÜM. Das Programm "Lerne die Sprache des Nachbarn" soll konsequent in die Tat umgesetzt werden. In Kürze wird es eine zweite Ausschreibung geben, um geeignete Lehrer für den Französisch-Unterricht in den Kindergärten des Kreises zu gewinnen.

Um den Französisch-Unterricht in Kindergärten flächendeckend anzubieten, benötigt der Kreis Bitburg-Prüm für insgesamt 28 Kindergärten noch 14 Vollzeitkräfte. "Alle, die wollen, sollen die Möglichkeit haben, ihren Kindern die Sprache des Nachbarn beibringen zu lassen", sagt der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Michael Billen (CDU). Deshalb bleibe es das erklärte Ziel, irgendwann an allen Kindertagesstätten und Kindergärten im Kreis Bitburg-Prüm Französisch lernen zu können. Wie das Programm bereits beispielhaft in die Tat umgesetzt wird, erläutert der Bürgermeister Verbandsgemeinde Arzfeld, Patrick Schnieder (CDU). Danach hat es schon im Jahr 2000 erste Überlegungen gegeben, das Projekt in die Tat umzusetzen. Inzwischen biete man das Programm in vier Kindergärten und in vier Schulen seiner Verbandsgemeinde an. Zum Beispiel in Lützkampen: Dort hätten die Gemeindeväter laut Patrick Schnieder zunächst zwar etwas verhalten reagiert. Inzwischen sei man aber derart begeistert, dass sich auch in der Grundschule eine Arbeitsgemeinschaft Französisch gebildet habe. Finanzielle Unterstützung erfahre man in Lützkampen zum Teil sogar von Eltern. Auch der Verein "Islek ohne Grenzen" sei beteiligt. Schnieder: "Selbst für Eltern wurde an der Volkshochschule inzwischen ein Kurs eingeführt." Lützkampen sei daher ein "Ideal-Fall". Die Finanzierung des Projekts trägt derweil das Land Rheinland-Pfalz mit 60 Prozent. Der Kreis Bitburg-Prüm und der jeweilige Träger beteiligen sich mit je 20 Prozent. Da in den Verbandsgemeinden Irrel, Bitburg-Land, Prüm und Speicher der Wunsch nach Französisch-Unterricht zwar vorhanden ist, aber noch ein personelles Vakuum besteht, hat man sich nun entschlossen, eine zweite Ausschreibung zu starten. Darauf einigten sich zu Beginn der Woche unter anderem Vertreter der Verbandsgemeinden und der Stadt Bitburg, die Rendanturen Bitburg und Prüm, die Lebenshilfen sowie die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier. Danach gilt weiterhin, dass die benötigte französische Erziehungskraft grundsätzlich Muttersprachlerin sein muss. Zudem soll die Kindertagesstätte im Einzugsbereich einer Grundschule liegen, die unmittelbar oder in naher Zukunft den Französisch-Unterricht fortführt. Wie das Jugendamt Bitburg-Prüm auf TV -Anfrage mitteilt, kostet eine Vollzeitkraft pro Jahr rund 35 000 Euro. Der Umfang der Beschäftigung ist derweil abhängig von der Zahl der Gruppen und der zu betreuenden Kindergärten. Im Jahr 2003 hat der Kreis Bitburg-Prüm bereits 25 000 Euro in das Projekt gesteckt. Französisch-Unterricht-Unterricht wird zurzeit in folgenden Kindertagesstätten angeboten: Bitburg (Zuckerborn, Mötsch und Altes Gymnasium, seit 2003), Arzfeld (ab 1. März 2004), Daleiden (Bewerbung liegt vor, offen ist noch das Einstellungsdatum), Lützkampen (seit 2003), Waxweiler (seit 2003), Weinsheim und Schwirzheim (seit 15. Januar 2004), Prüm und Niederprüm (ab 1. März 2004), Prüm (Lebenshilfe) und Olzheim (voraussichtlich ab 2. Februar 2004).

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