"Wir sitzen auch auf heißen Kohlen"

Auf der Industriebrache der Brauerei in der Nordstadt wird seit Monaten gebaggert, gebuddelt und gebaut: Während die Rohbauarbeiten für die Bitburger Marken-Erlebniswelt schon abgeschlossen sind, geht's bei der benachbarten Stadthalle nicht voran. Die Vertragsverhandlungen zwischen Stadt, Land und Brauerei ziehen sich in die Länge.

Bitburg. Fast genau drei Monate ist es her, dass Bitburger Kinder zum symbolischen Spatenstich für die Stadthalle das Brauerei-Gelände in der Nordstadt stürmten (der TV berichtete). Doch viel ist seither in Sachen Stadthalle nicht passiert. Denn gebaut wird derzeit nur an der Bitburger Marken-Erlebniswelt, die später über ein gemeinsam genutztes Foyer mit der Stadthalle verbunden werden soll. Hinter den Kulissen geht's aber auch für die Stadthalle voran. Den Bebauungsplan für den Bereich "Ecke Görenweg/Römermauer" hat der Stadtrat mehrheitlich beschlossen. Im Rahmen des vorangegangenen Plan-Offenlegungs-Verfahrens kamen keine Hinweise, die eine Plan-Änderung erfordert hätten. Der Anregung der Kreisverwaltung, eine Dachflächen-Begrünung neben der Stadthalle auch für das Brauerei-Gebäude festzusetzen, wurde nicht entsprochen. Das Gelände sieht aus wie im Januar

Begründung: Mit den Bauarbeiten werden auf der Industriebrache keine vorhandenen Grünflächen zerstört, die wieder hergestellt werden müssten. Zudem sollen die Freiflächen zwischen Bitburger Marken-Erlebniswelt, Stadthalle und dem Geschäftshaus an der Ecke Görenweg/Römermauer begrünt werden, und die Stadthalle bekommt nach einem Beschluss des Bauausschusses schon ein grünes Dach. Sobald es denn so weit ist, dass das Dach kommt. Denn noch ist an der Stadthalle trotz beschlossenem Bebauungsplan nach wie vor nichts passiert - das Gelände präsentiert sich genau so, wie zum offiziellen Spatenstich Anfang Januar. Da müssen noch verschiedene Verträge abgeschlossen werden. Unter anderem geht es dabei um die Übertragung des Stadthallen-Grundstücks an die Stadt", sagt Werner Krämer, Pressesprecher der Stadtverwaltung. Bei der rund 21 Millionen Euro teuren Kooperation von privaten Investoren und öffentlicher Hand zwischen Brauerei, Stadt, Land und Projektentwickler Faco gibt's also noch Abstimmungsbedarf bei der konkreten Ausgestaltung der Verträge. Krämer: "Wir sitzen auch auf heißen Kohlen. Aber es ist wichtig, dass das für alle Beteiligten zufriedenstellend geregelt wird." Mit Ausschreibung und Auftrags-Vergabe kann Projektentwickler Faco wiederum erst beginnen, wenn die Finanzierung des Projekts steht, also wenn der Bewilligungs-Bescheid des Landes vorliegt. Denn Land und Stadt teilen sich die Kosten von 8,4 Millionen Euro für die Stadthalle, während die Brauerei mit rund 12,4 Millionen Euro den Löwenanteil der Gesamtkosten trägt.

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