Wo bleiben die jungen Besucher?

10 500 Besucher kamen von Januar bis September in den Gaytal Park, ganze 300 waren Schüler. Das will der Geschäftsführer ändern. Ein Problem dabei: Die schlechte Erreichbarkeit des Umweltzentrums.

 Idyllisch und abgelegen: Der Gaytal Park in Körperich wird nach Ansicht des Geschäftsführers Jens Bramenkamp zu selten von Schulen besucht. TV-Foto: Jens Klein

Idyllisch und abgelegen: Der Gaytal Park in Körperich wird nach Ansicht des Geschäftsführers Jens Bramenkamp zu selten von Schulen besucht. TV-Foto: Jens Klein

Körperich. Im Umwelt-Erlebnis-Zentrum ist man nach eigenen Aussagen "der Nachhaltigkeit auf der Spur". Doch bei der Spurensuche fehlt es offenbar an jugendlichen Mitstreitern: Verzeichnete der Gaytal Park 2008 noch 18 Schulbesuche, so kamen in diesem Jahr bislang nur zehn Schulen - davon fünf aus dem Eifelkreis - nach Körperich. "Das ist sehr wenig, obwohl ich viel Werbung gemacht habe", sagt Geschäftsführer Jens Bramenkamp.

Die schwache Resonanz führt er allerdings nicht etwa auf mangelndes Interesse der Schulen oder unpassende Angebote des Parks zurück, sondern vielmehr auf eine ungünstige Ausgangslage: "Die Gymnasien sind chronisch überlastet und haben sehr dichte Lehrpläne mit wenig Freiräumen und wenig Möglichkeiten, außerhalb der Schule aktiv zu sein", sagt Bramenkamp. Die mitunter weiten und damit teuren Anreisen zum Umweltzentrum nennt er ebenfalls als Grund für seltene Schulausflüge nach Körperich. "Es liegt hauptsächlich an den Kosten für einen Bus, den Eintritt und die Verpflegung", bestätigt etwa Claus von Bronewski, kommissarischer Leiter der Franziskus-Schule in Irrel. Man habe den Gaytal Park zwar mit ein oder zwei Klassen besucht, nutze dessen Angebot aber nicht allzu häufig, sagt von Bronewski.

Ähnlich argumentiert auch Jürgen Weber, Schulleiter der Speicherer Simon-Salomon-Realschule: "Wir besuchen beispielsweise das Naturcamp Eifel oder den Eifelpark Gondorf häufiger, weil sie für uns fußläufig zu erreichen sind." Außerdem solle den Schülern die Vielfalt der Angebote in der Region gezeigt werden, erläutert Weber.

Deutlich intensiver gestaltet sich dagegen beispielsweise der Kontakt zur Otto-Hahn-Realschule in Bitburg. Gaytal-Park-Chef Bramenkamp fährt einmal wöchentlich dorthin und betreut das sogenannte grüne Klassenzimmer der Ganztagsschule. Zudem besuchten die Schüler zweimal im Jahr den Park in Körperich, erklärt Realschulrektor Johannes Roß-Klein. "Ich habe da gar keine Schwierigkeiten und finanziere die Fahrten unter anderem mit Sponsorengeldern", sagt er.

Eine derartige Zusammenarbeit wird es auch im Rahmen des Ganztagsangebots in der Grund- und Realschule Mettendorf geben. Darüber hinaus möchte Bramenkamp in anderen Schulen ebenfalls direkt vor Ort verschiedene Programme anbieten.

Gleichzeitig wird sich der Gaytal Park allerdings verstärkt auf den außerschulischen Bereich konzentrieren. "Kinder und Jugendliche sollen außerhalb der Schulen angesprochen werden", erklärt der Geschäftsführer. Man werde das Augenmerk jedoch auch auf Erwachsenen- und Seniorengruppen, Vereine oder Betriebsausflüge richten. Ferner solle das Engagement des Umwelt-Erlebnis-Zentrums auf luxemburgischer Seite intensiviert werden.

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