Zehn Jahre "für die Musik"

WALLERSHEIM. Würdiger Abschied: Die Chorgemeinschaft "Pro Musica" beendete zehn Jahre nach ihrer Gründung ihr Kulturschaffen. Einige hundert Zuhörer verfolgten das Abschiedskonzert in der Pfarrkirche Wallersheim.

Der mittlerweile weit über die Eifelgrenzen hinaus bekannte Chor "Pro Musica" wurde vor zehn Jahren als "Projekt-Chor" für einen Auftritt in den USA gegründet. Die Kontakte kamen seinerzeit durch Chorleiter Josef Berens (67) zustande. Auf seine Ausschreibung hin entstand die Sangesgemeinschaft mit etwa 50 Sängerinnen und Sängern aus der gesamten Eifelregion. Nach überaus erfolgreicher Arbeit sagte der Dirigent "leise servus": "Zehn Jahre - das ist ein Schnittpunkt. Man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist", bemerkte Berens im TV -Gespräch. Doch die Sängerinnen und Sänger resignieren nicht. "Vielleicht wird es doch weiter gehen, wir suchen einen Nachfolger", hofft Diana Feinen.Das Projekt lebte munter weiter

Der Erfolg in den USA sowie der intakte Teamgeist waren Ausschlag gebend, dass das "Projekt" nicht nach einem Jahr erstarb, sondern neun Jahre munter weiter lebte. Viele Wohltätigkeitskonzerte standen im vergangenen Jahrzehnt auf dem Programm, es folgten glanzvolle Kirchenauftritte in einigen europäischen Ländern sowie zwei Amerika-Reisen. Erst vor geraumer Zeit weilte man in Österreich und in der Slowakei. Höhepunkt waren unter anderem auch Gottesdienst-Gestaltungen im Petersdom in Rom und im Stephansdom in Wien. Das Repertoire des renommierten Chores besteht in der Hauptsache aus alter und neuzeitlicher Kirchenmusik. So war es auch am Sonntag in Wallersheim, wo vor genau zehn Jahren das Projekt "Pro Musica" seinen Anfang nahm. Pastor Klaus Zwirtes begrüßte die Zuhörer in der Pfarrkirche: "Wer singt, betet doppelt." Geistliche Chormusik verschiedener Epochen füllte das 90-minütige Programm, das für die Zuhörer zu einem erbauenden Konzertgenuss geriet. "Hoch tut euch auf" - mit diesem Chorsatz eröffnete Berens das Konzert. Ein erster Höhepunkt: Das "Ave Maria" von Jakob Arcadelt, ehe Mozarts "Auf der Andacht heilgem Flügel" folgte. "Tochter Zion", "Eine feste Burg ist unser Gott", "Alta trinitata beata" - das waren nur einige der virtuos dargebotenen Chorsätze. Beeindruckend und ergreifend: die Soli von Diana Feinen und Inge Junk (Sopran). Besonders "Meine Seele erhebt" und "Vater unser" kamen beim Publikum gut an. Mit dem erhabenen "Ave Maria" (Anonymus) von Gesamtchor und Sopransolisten endete die abendliche Konzertstunde. Etwas Wehmut machte sich nach Konzertende bei den Besuchern und Akteuren breit. "Es waren zehn wunderschöne Jahre, die ich nie missen möchte. Besonders der Teamgeist in der Gemeinschaft ragte heraus", bilanzierte Josef Berens. Diana Feinen (25) empfand schlichtweg "Trauer" über den Abschied. Vater Alwin hofft, dass Pro Musica weiterleben kann und "sich bald ein neuer Dirigent finden lässt". Das hoffen auch viele Menschen in der Region, denen "Pro Musica" ans Herz gewachsen ist.

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