Zeit zum Üben und eine bessere Gemeinschaft

Im dritten Jahr Ganztagsschule zieht die Grundschule Bleialf eine positive Bilanz: Die Zahl der Kinder, die das bestehende Ganztagsangebot nutzen, steigt ständig. Grund genug, im künftigen ersten, zweiten und dritten Schuljahr jeweils eine freiwillige Klasse nur aus Ganztagsschülern einzurichten — falls die Eltern zustimmen.

Bleialf. (ka) Der Einladung zum Informationsabend in der Grundschule Bleialf folgten fast 100 Eltern. Rektorin Astrid Bohr-Haas, Konrektor Walfried Hacken und Regierungsschuldirektorin Margret Meier von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier informierten rund um die geplante Ganztagsklasse."Niemandem soll etwas aufgeschwatzt werden. Jede Elternentscheidung wird respektiert", betonten Rektorin und Konrektor. Bisher gibt es morgens Pflichtunterricht für alle und nachmittags Zusatzstunden für angemeldete Ganztagsschüler. Künfig sollen komplette Ganztags-Klassen gebildet werden. Astrid Bohr-Haas zufolge bietet das erweiterte und verbesserte Bildungsangebot "freiwillige Ganztagsklasse" entscheidende Vorteile. Die Schüler bleiben von montags bis donnerstags jeweils bis 16 Uhr in dieser Klassengemeinschaft. Das ermögliche zehn bis zwölf Unterrichtsstunden mehr pro Woche und dadurch zahlreiche Vorteile: wechselnde Lern-, Bewegungs- und Entspannungsphasen; Zeit zum Üben und Vertiefen des Lernstoffes im erweiterten Unterricht, kaum Hausaufgaben. Der Lehrer kann Unverstandenes unmittelbar aufarbeiten, und das Zusammengehörigkeitsgefühl wird gestärkt.Wie das in der Praxis aussieht, verdeutlichte Walfried Hacken. "Der Lehrer kann die Lern-, Spiel- oder Entspannungsphasen des Unterrichts je nach Verhalten und Aufnahmefähigkeit der Kinder variieren. Der Lehrplan ist zeitlich und inhaltlich für alle Kinder gleich. Im neuen Ganztagsangebot lernen die einen Kinder nicht mehr als die anderen." Derweil bringe das Ganze große Flexibilität und mache das Lernen effektiver.Kinder des ersten oder zweiten Schuljahrs können - unabhängig vom Einzugsbereich der Schule - in die Ganztagsklasse wechseln, auch wenn sie bisher noch kein Ganztagskind waren. "Kinder gewöhnen sich schnell an neue Gruppierungen, sie kennen sich bereits, ebenso ihre Lehrer", sagte Hacken. Das bisherige Ganztagsangebot bleibt bei Nachfrage weiter bestehen.Resümee nach gut zweistündiger Diskussion: keine Abstimmung an diesem Abend. "Wir stehen derzeit bei null", erklärten Rektorin und Konrektor. "Wenn sich genügend Eltern melden, und eine akzeptable Klassenstärke entsteht, kann es schnell gehen, vielleicht schon zum nächsten Schuljahr. Wenn nicht, bleibt es beim bisherigen Modell. Allein die Eltern entscheiden."

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