Mit Kölsch und Humor

DAUN. (HG) "Da wissen Sie mehr als ich" hieß das Programm von Kabarettist Jürgen Becker, das vom TV im Forum Daun präsentiert wurde. 200 Zuschauer erlebten die Kölsche Frohnatur live und waren begeistert.

"Wat brauch ne kölsche Jung, um sein arbeitsreiches Programm abzuspulen?" Na, ein echtes Kölsch, und damit kam Jürgen Becker denn auch auf die Bühne spaziert und legte los mit seinem Kurs zum Rheinischer Kapitalismus und dem Rest der Welt. Doch zuvor hatte er sich das Wahlplakat von Bürgermeister Jenssen vor dem Forum geschnappt und fragte sich: "In wat für einer Partei ist der Mensch überhaupt? Na ja, is ja auch vielleicht besser, dat jetzt nicht zu sagen, kann man ja auch noch nach der Wahl tun." Und schon hatte Becker die Gäste im Forum zum herzerfrischenden Lachen gebracht, einschließlich Jenssen."Lieber zu dritt trinken als für drei arbeiten"

Jürgen Becker, Jahrgang 1959, urkölsche "Schwaadschnüss" mit verkündender Aufgabe hatte sein Soloprogramm unter das Motto gestellt: Wer gewinnt im globalen Wettlauf der Wirtschafts-Systeme - wir oder die? Wir, das ist der auf Konsens ausgelegte rheinische Kapitalismus nach dem Motto: "Man muss eigentlich gar nichts" und "Lieber zu dritt trinken als für drei arbeiten" und die anderen, das sind besonderes das gnadenlose Amerika und der Klerus. Becker weiß natürlich alles über die wahren Zusammenhänge, besonders zwischen Kirche und Kapitalismus. "Was, Sie wissen noch nicht, dass der Kapitalismus bereits im Paradies bei Adam und Eva begann? Gut, dass Sie in den Crashkurs von Becker gekommen sind. Alles wat Kapitalismus heute ist, war früher Sünde", erklärt der quirlige Kölner seinem begeisterten Publikum. Von Adam und Eva bis zu den Päpsten schwingt Becker seinen Bogen, predigt über Zölibat und Askese und holt Karl Marx und Konrad Adenauer aus der Schublade, um zur Aufklärung über den wahren Kapitalismus beizutragen. Richtig ist nur der rheinische Kapitalismus, der aus ökonomischer Sicht ganz auf Einvernehmen ausgelegt, nach dem Motto: "Trink doch ene mit." Das nimmt Jürgen Becker auch wörtlich, gesellt sich in der Pause zu den Zuschauern im Foyer und signiert dort seine Werke.

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