Nein zu Gewalt und Krieg

WEISSENSEIFEN. Beeindruckende Absage an Krieg und Gewalt: Die Stuttgarter Theater-Kompagnie "Puck" fesselte mit der Aufführung des Stückes "Die Troerinnen" die Zuschauer in Weißenseifen.

Im Mittelpunkt steht der Krieg. Krieg in seiner hässlichsten, gewaltsamsten Form. Die Bühne im Weißenseifener Haus Michael ist karg, ohne Leben und in Dunkel gehüllt - Sinnbild für das drohende Ende. Ein dunkles Ende. Denn "Die Troerinnen" von Euripides, von der Stuttgarter Theater-Kompagnie "Puck" in einer Fassung von Walter Jens mit Namen "Der Untergang" aufgeführt, ist ein zutiefst trauriges, erschütterndes Stück. Es zeigt, was passiert, wenn Menschen, von Neid, Missgunst und Hass angetrieben, aufeinander losgehen. Es zeigt die verheerenden Auswirkungen des Krieges. Pure Verzweiflung nach schrecklicher Schlacht

Sinnbild des vom Krieg gebeutelten Menschen ist die Hauptperson des Stückes: Königin Hekabe. Sie ist in der blutigen Auseinandersetzung zwischen Troern und Griechen als letzte ihres Stammes übrig geblieben und geht zusammen mit ihren Töchtern als Gefangene der Griechen einer düsteren Zukunft entgegen. Gebeutelt von der schrecklichen Schlacht spricht aus ihr die pure Verzweiflung. Verzweiflung angesichts einer ausweglosen Situation. Wie ein Stück Vieh werden die Überlebenden unter den Griechen aufgeteilt, Familien gewaltsam auseinander gerissen. Alles ist zerstört. Nach innen und nach außen. In diesem dunklen Grauen aus brutaler Einsamkeit und Menschen verachtendem Töten zieht Hekabe die vernichtende Lehre aus dem Krieg: "Es gibt keine Siege, wenn Menschen sterben." Eine Lehre, die sich zu einer fesselnden Anklage gegen Krieg und Gewalt entwickelt. Die am Boden liegende Hekabe, ihre verzweifelten Töchter und die Gewalt der Griechen - Theater, das zum Nachdenken anregt. "Der Krieg beginnt im eigenen Kopf", resümiert Hekabe am Ende der Inszenierung von Cornelia und Christian Schlösser. Eine Botschaft, die aktueller ist denn je.

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