Unkraut gibt es nicht

SCHALKENMEHREN. (red) Auf den Spuren von Pitt Kreuzberg, Teil 2: Heute stellen wir in unserer Reihe das Bild "Eifellandschaft" vor, das der Eifelmaler 1944 fertigte.

 Auf den Spuren von Pitt Kreuzberg; heute: Katalog-Nummer 46 "Eifellandschaft", Format 103 auf 77 Zentimeter, Wachstempera auf Holz, 1944. Unten rechts trägt das querformatige Bild die Signatur des Malers mit Jahresangabe. Foto: Hartmut Flothmann

Auf den Spuren von Pitt Kreuzberg; heute: Katalog-Nummer 46 "Eifellandschaft", Format 103 auf 77 Zentimeter, Wachstempera auf Holz, 1944. Unten rechts trägt das querformatige Bild die Signatur des Malers mit Jahresangabe. Foto: Hartmut Flothmann

In der TV-Reihe "Auf den Spuren von Pitt Kreuzberg" stellen wir in loser Reihe die Bilder des Eifelmalers vor, die - in einer Privatsammlung zusammengetragen - in der Pitt-Kreuzberg-Galerie Schalkenmehren ausgestellt sind. Die angeführten Katalog-Nummern entsprechen dem in der Galerie ausgelegten Besucher-Katalog. Heute: Katalog-Nummer 46 "Eifellandschaft". Mit dieser Eifellandschaft, im letzten Kriegssommer entstanden, offenbart Pitt Kreuzberg (1888 bis 1966) mit einem weiteren Werk die Schönheit der Vulkaneifel, so wie er sie erlebte. Das Bild fügt sich in die etwa 20-jährige Schaffenspe-riode des Malers ein, die mit Natursehnsucht und Landschaftsmalerei charakterisiert wird, und die über die 40er-Jahre hinaus andauerte. Das vorliegende Werk, ein Panorama-Blick von der Höhe der Altburg auf die weite hügelige Ebene, zeigt ein Sommerbild, dessen farbige Modulierung durch die Wachstempera-Farben harmonisch zur Geltung kommen. Im Vordergrund links die Wildblumen Silberdistel und Löwenzahn, die der Maler - für den der Begriff "Unkraut" nicht existierte - in ihrer natürlichen Schönheit überliefert. Im rechten Bildvordergrund um die majestätische Königskerze herum Johanniskraut, roter Wiesenklee, rosa Blutweiderich und weiße Schafgarbe. Dahinter das weit offene Tal, mit seinen eifeltypischen Hängen, den Wäldern im Hell-Dunkel-Kontrast, den Bergketten und dem verschwimmenden Hintergrund. Zwei Drittel des Bildes nehmen Wolkenformationen ein, kann man hier vom "Kreuzberg-Himmel" sprechen? Es handelt sich um einen aufgerissenen, sonst eher bedeckten Sommerhimmel. Die Wolken ziehen gemächlich dahin und geben der Fantasie freien Lauf. Subtil vom Künstler beobachtet die von der Sonne angestrahlten Ränder der Wolkenformationen. Mit zurückhaltender Farbwirkung spiegelt das Bild den Rhythmus und die Dynamik der Dinge, also ewiger Wandel und Kreislauf, dessen Zeuge wir eine Weile sind.Hartmut Flothmann. S Der Autor dieser Reihe ist Kulturwart der Eifelvereinsortsgruppe Schalkenmehren und Pitt-Kreuzberg-Kenner. Er organisiert Kreuzberg-Themenwanderungen und Führungen durch die Kreuzberg-Galerie. Weitere Infos gibt es auch auf der Internetseite www.pitt-kreuzberg.de von Jan Wilbert. Dort werden unter anderem auch Themenwanderungen des Eifelvereins angekündigt, und es finden sich viele weitere Angaben zum Eifelmaler.

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