Das Flugwetter wird schlechter

Die Diskussion um die fliegerische Nutzung der Ex-Airbase in Bitburg bewegt viele Menschen, das hat nicht erst das TV-Forum gezeigt. Was an diesem Abend aber deutlich wurde, ist die zurzeit ungünstige Position, in der sich die Befürworter der Fliegerei befinden.

Denn die Argumente der Gegner - das Projekt wird Geld kosten und Lärm verursachen - sind nicht von der Hand zu weisen, obwohl der Traum vom Fliegen bisher weder viel kostet noch wirklich Lärm macht. Die Befürworter haben dem nur eine Vision entgegen zu setzen, während sie über möglicherweise schon vorhandende Interessenten zumindest öffentlich noch nichts sagen können. Befürchtungen jedoch gedeihen im Abstrakten besser als Optimismus. Vermutlich würde sich die Diskussionslage rasch zugunsten der Befürworter wenden, wenn sie tatsächlich einen wirtschaftlich dicken Fisch präsentieren könnten - das gilt auch für die bisher deutlich ablehnende Haltung des Landes Rheinland-Pfalz. Genau da dürfte vor dem Hintergrund der derzeitigen Finanzkrise und deren unabsehbaren Folgen das Kernproblem liegen: Private Großinvestitionen sind zurzeit schwieriger zu realisieren als in den vergangenen Jahren - und von Tag zu Tag scheinen sie für die nähere Zukunft unwahrscheinlicher zu werden. Insofern ist es eine sinnvolle Strategie, erst dann mit öffentlichen Mitteln in den Ausbau des Flugplatzes zu investieren, wenn tatsächlich jemand aus der Luftfahrt-Branche im größeren Stil in Bitburg investiert. Unter den gegebenen Umständen kann das lange dauern, aber in dieser Zeit wird der Flugplatz weder zum Millionengrab, noch erzeugt er außergewöhnlichen Lärm. Etwas an Überzeugungskraft könnten die Anhänger der Fliegerei zudem gewinnen, wenn sie konkret sagen, wie lange denn eine Investorensuche dauern soll, bevor über eine alternative Nutzung der Flächen nachgedacht wird. Noch einmal zehn Jahre wird ihnen die Öffentlichkeit dafür auf keinen Fall Zeit geben.

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