Kultur des Friedens

Auch in dieser Woche: Brennpunktthema Gewalt. Nur zwei bundesweit diskutierte Beispiele: Ein Geschäftsmann wird totgeschlagen, nachdem er sich schützend vor Kinder gestellt hat. Ein junger Mann wirft Brandbomben auf Mitschüler und verletzt dadurch zahlreiche schwer.

Ich möchte an dieser Stelle diese kaum in Worte zu fassenden Ereignisse nicht kommentieren, da haben andere Autoren schon gute Beiträge geliefert.

Wohl aber möchte ich eine Einladung - die beinahe ein Gebet ist - an alle Leserinnen und Leser aussprechen: Die folgenden Gedanken und Wünsche nehmen Bezug auf einen besonderen Menschen des 15. Jahrhunderts: Der Schweizer Nationalheilige Nikolaus von Flüe hat unter anderem zwei Leitgedanken formuliert: einmal "Frieden stiften in kleinen Schritten" und zum andern "aufeinander horchen". Ich bin überzeugt, dass dies zwei wichtige Bausteine auf dem Weg zu weniger Gewalt und mehr Frieden in den Herzen der Menschen sind. Und so wünsche ich im Sinne von Bruder Klaus, dass wir, egal ob wir uns in der Familie, der Schule, am Arbeitsplatz, in der Gemeinde oder in der Politik bewegen, aufmerksam sind für den beziehungsweise die Mitmenschen und uns für folgendes einsetzen: eine Kultur des Hinhörens, nicht des Behauptens; eine Kultur des Hinsehens, nicht des Wegdrehens; eine Kultur des Wohlwollens, nicht des Verurteilens; eine Kultur des Vertrauens,

nicht des Misstrauens; eine Kultur des Einladens, nicht des Wegschickens; eine Kultur des Verstehens, nicht des Verdrehens; eine Kultur des Aufbauens, nicht des Niederreißens; eine Kultur des Annehmens, nicht des Ablehnens; eine Kultur des Verzeihens, nicht des Nachtragens; eine Kultur des Gehorchens, nicht des Verweigerns; eine Kultur der offenen, nicht der verschlossenen Herzen; eine Kultur der Liebe, nicht des Hasses.

Einen friedlichen Sonntag und eine gesegnete Woche wünscht

Bruno Comes, Niederehe, Dechant Gerolstein-Hillesheim will/dr

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