Man hört den Unterschied

Der Artikel ist gut recherchiert und spricht die Probleme durch Fluglärm weitgehend an, einige Aussagen vom US-Flugplatz Spangdahlem sind jedoch erklärungsbedürftig: Das erhöhte Flugaufkommen wegen des Nachholbedarfs, das Iris Reiff vom Flugplatz Spangdahlem anspricht, ist weniger das Problem, es ist sogar zu verstehen.

Schwerer zu verstehen ist, warum auf die Kritik an nächtlichen Triebwerktests im Freien während der Ostertage nur der Test an einer C-17 zwischen 20.34 und 20.40 Uhr erwähnt wird. Damit werden die Tests heruntergespielt, die teilweise bis in die frühen Morgenstunden, wenn auch in den Flugzeugunterständen, stattfanden. Erstens sind diese immer noch laut genug, um als nächtliche Ruhestörung zu wirken und zweitens unterscheidet das Verbot von Triebwerksprüfungen im Freien zwischen 19 und 7 Uhr morgens durch die "Luftrechtliche Genehmigung für die Erweiterung des Militärflugplatzes Spangdahlem" nicht zwischen Triebwerksläufen im Leerlauf oder mit maximalem Schub. Beide sind - mit Ausnahme zwingender Notwendigkeit - nicht erlaubt und bedürfen der Feststellung als "zwingend notwendig" und der Genehmigung durch den Kommandanten. Absolut nicht zu verstehen ist, warum seit zehn Jahren diese Tests nachts nur sehr selten zu hören waren, eben weil sie in der Lärmschutzhalle durchgeführt wurden. Erst seit Oberst David Goldfein den Flugplatz Spangdahlem leitet, wurden diese Tests fast zur Regel - ohne Rücksicht auf die Genehmigung und auf die Menschen in den Randgemeinden des Flugplatzes. Es waren übrigens keine Triebwerke von Transportmaschinen die in Beilingen, Herforst und anderen Gemeinden die Nachtruhe störten, wie behauptet wird. Wer seit Jahrzehnten in Flugplatznähe wohnt, weiß zwischen Lärm einer F 16 und eines Frachtflugzeugs zu unterscheiden. Eine Frechheit ist es zu behaupten, der Testlärm würde nur 75 dB und damit dem Lärm einer dicht befahrenen Straße entsprechen. Noch nie war der Straßenlärm aus Binsfeld in Beilingen oder Herforst zu hören. Sehr wohl zu hören ist jedoch nicht nur in diesen Gemeinden der Lärm der Triebwerke. Da werden die Ergebnisse einer Messstation der Biegas entweder bewusst falsch wiedergegeben oder falsch interpretiert. Kurt Weiser, Herforst

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