Nach dem Raub: Reaktionen aus Neuerburg

NEUERBURG. (dab) Obwohl sich die Volksbank mitten im Zentrum Neuerburgs befindet, fühlten sich die Diebe während ihrer Tat scheinbar in Sicherheit. Auch von zahlreichen Augenzeugen ließen sie sich nicht stören.

"Es hat gerappelt und gescheppert", erzählt Walter Brunker. Er wohnt direkt neben dem Gebäude der Volksbank am Neuerburger Marktplatz. Um kurz vor 3 Uhr ist er wach geworden. "Ich hatte erst gedacht, das wäre ein LKW, der abladen würde", sagt Brunker. Eigentlich nichts Außergewöhnliches – denn nachts wird auch der Schlecker-Markt gegenüber von einem Lastwagen beliefert. "Aber das hat sich dann doch anders angehört. Als ich auf den Balkon gegangen bin, sah ich den weißen LKW und einige Männer, die an dem Tresor am werken waren." Seine Frau hat daraufhin die Polizei angerufen. Die war auch schon von einem anderen Nachbarn informiert worden. Was Brunker besonders aufgefallen ist: dass die Täter sich scheinbar ungestört fühlten. "Die haben laut miteinander geredet und sich gegenseitig angefeuert. So wie man sagt: ,Mach voran‘ oder ,Pack an‘, in einer osteuropäischen Sprache." Viele Neuerburger Bürger machten sich am gestrigen Vormittag selbst ein Bild vom Tatort. Sie sind empört darüber, wie solch ein Diebstahl mitten im Stadtzentrum passieren kann. "Das ist eine Dreistigkeit. Die wissen ja, dass keine Polizei hier in der Gegend ist und trauen sich alles zu. Zivilisten stören die gar nicht", sagt ein Passant, der die Aufräumarbeiten beobachtet. Für einen anderen Bürger ist der Überfall in der Enzstadt keine Überraschung: "In der ganzen Eifel gibt es im Moment Einbrüche. Da war es eine Frage der Zeit, wann Neuerburg mal wieder dran war", sagt er. "Der Geldautomat der Volksbank war sehr einladend", meint ein anderer Neuerburger. "Der Tresor war nur zwei Meter von der Straße entfernt. Die Diebe fühlen sich in der Eifel scheinbar wie im Schlaraffenland."

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