Neue Lage, neue Chance

War es der Versuch einer Abgrenzung zu den politischen Kontrahenten im Kreis? Oder war es der Wunsch, Bäume der Hoffnung nicht vorschnell in den Himmel wachsen zu lassen? So recht erschließt sich die Motivation des Vorstoßes der SPD-Landtagsabgeordneten Monika Fink zum künftigen Standort des Dienstleistungszentrums ländlicher Raum (DLR) in Bitburg nicht.

Richtig ist, dass man in Mainz aufgrund der Sachlage von vor einigen Monaten noch nichts an dem Plan zum Umzug von der Brodenheckstraße in den Westpark auf dem Flugplatz geändert hat. Richtig ist auch, dass aufgrund der damaligen Sachlage der Westpark die einzige sinnvolle Option war - zu vage waren die Aussagen der Amerikaner, zu unklar Zeitpunkt und Bedingungen eines Abzugs aus der Housing. Die Lage hat sich jedoch geändert, und es steht außer Zweifel, dass das DLR - sofern dies in einem überschau- und kalkulierbaren Zeit- und Finanzrahmen machbar ist - in den an der Mötscher Straße frei werdenden Räumen untergebracht werden muss und nicht auf dem Flugplatz. Ein Abzug ohne Folgenutzung wäre für Bitburg schlimm und für das Land sicher am Ende teurer als es die Anpassung der DLR-Umzugspläne an die neuen Voraussetzungen sein können. Denn die Suche nach und die Umsetzung von anderen Nutzungen für einen potenziell leerstehenden Teil der Housing wird das Land ohnehin finanziell unterstützen müssen. Daher lohnt sich nicht nur eine Prüfung der Option. Sie ist unabdingbar und kann selbst dann attraktiv sein, wenn sie ein paar Euro mehr kostet als der kurzfristig möglicherweise billigere Umzug in den Westpark. Dafür gilt es in Mainz zu werben, ganz gleich von wem welcher Vorschlag ursprünglich kam. Angesichts dessen ist es unverständlich, dass der Hinweis auf den Mainzer Planungstand von Monika Fink wie eine Kritik an der Idee, die Housing-Blöcke fürs DLR zu nutzen, vorgetragen wurde. Zumal hierbei kein Profilierungsfeld erkennbar ist: Es dürfte kaum jemanden geben, der einen Umzug an die Mötscher Straße für schädlich hält. So bleibt die Hoffnung, dass es sich nur um eine ergänzende Anmerkung gehandelt hat, die die Euphorie über eine rasche Umnutzung eines Teils der Housing etwas bremsen sollte. Entscheidend ist, dass die Chance genutzt wird, falls sie sich als realisierbar erweist, auch wenn dies Mühe kostet.

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