Post-Fritz und die Geografie

Ich hab's gewusst: Wenn alle deutschen Mannschaften rausgeflogen sind, sollte ich mir keine Champions-League mehr anschauen. Dann würde zumindest keine Zweifel an meiner tiefverwurzelten, vor allem durch den immer weiter wachsenden Stolz auf unsere Dachmarke mit dem schönen E schier unerschütterlichen Eifeler Identität in mir aufkeimen.

Derjenige, der schuld daran ist, heißt Fritz von Thurn und Taxis. Dessen Vorfahren haben zwar quasi die Post erfunden, aber was das für die Geografie-Kenntnisse bedeutet, hat sich am Mittwoch nachdrücklich gezeigt. Einer der Hauptgründe, warum ich mir diese Rasenschachpartie angetan habe, war ja, dass unser Herbert dabei war. Genau: der Pianist aus Kyllburg, der so schön pfeifen kann. Ein Eifeler Abgesandter mitten auf der Weltbühne des Sports. Meine Lokalpatriotenbrust war dick geschwollen, und dann kam Fritz von der Post: Beim ersten Mal dachte ich noch, ich hätte mich verhört. Wie hatte der Herbert Fandel bezeichnet, es war irgendwas mit Rhein. Beim zweiten Mal musste ich es glauben. Er sagte tatsächlich: der Rheinländer. Lieber Fritz, Kyllburg liegt nicht am Rhein, nein, nicht mal in der Nähe des Rheins, sondern an der Kyll mitten in der Eifel. Und der Herbert gehört uns: Er ist ein Eifeler. Mein Tipp: Die Thurn und Taxis-Jungs sollten vielleicht doch mal wieder eine Weile lang Post ausfahren, mit ein bisschen Glück würde der Fritz dann vielleicht auch die geografischen Grundlagen erlernen.

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