Rund um die Landebahn machen sich Sorgen breit

Dass auf dem Bitburger Flugplatz nun auch große Maschinen starten und landen dürfen, ist nach Einschätzung zahlreicher Landes- und Bundespolitiker eine große Chance (der TV berichtete). Dahingegen sorgen sich die Bürgermeister der Dörfer rund um die Landebahn um die Lebensqualität und sprechen von einem "Schlag ins Gesicht" und "Steuergeld-Verschwendung".

Bitburg. (scho) "Wir sind natürlich nicht begeistert", sagt Klaus Josef Salzburger, Orts-Chef von Gondorf. Die Gemeinde habe ein Baugebiet geplant, und rechne nun mit Schwierigkeiten beim Verkauf der Grundstücke. "Das ist die wirtschaftliche Seite. Hinzu kommt: Unsere Bevölkerung ist überhaupt nicht einverstanden mit der zu erwartenden Lärmbelastung, zumal wir ja auch von Spangdahlem den Lärm mitbekommen." Zudem würden sich in seiner Gemeinde Zweifel regen, ob das Flugplatz-Projekt überhaupt wirtschaftlich erfolgreich betrieben werden könne. Salzburger: "Insgesamt ist die Stimmung im Dorf seit den jüngsten Nachrichten sehr schlecht."

"40 Jahre Lärmschutzzone sollten doch reichen"



Die jüngsten Nachrichten, das Vorliegen der lange erwarteten Genehmigung für Instrumentenflug-Betrieb, die das Starten und Landen großer Maschinen in Bitburg ermöglicht, ist auch Thema in Scharfbillig. "40 Jahre Lärmschutz-Zone 1 sollten doch reichen", sagt Orts-Chef Otto Kranz. Auch er fürchtet, dass seine Gemeinde dadurch am Wachstum gehindert wird. Doch vor allem geht es ihm um das Wohl der Bürger: "Es ist schade, dass die Genehmigungs-Behörde keine Rücksicht auf unsere Interessen genommen hat. Wir haben eigentlich eine andere Entscheidung erwartet. Ich bin enttäuscht."

"Das ist eine Entscheidung über die Bürger hinweg"



Unmut regt sich auch in Hüttingen, das zu Bitburger US-Air-Base-Zeiten genau in der Einflugschneise lag. "Für uns ist das sehr schlecht, um nicht zu sagen ein Schlag ins Gesicht", sagt Bürgermeister Leo Maus und ergänzt: "An die Einschränkung der Lebensqualität denkt wohl keiner unserer Politiker. Das ist eine Entscheidung über die Köpfe der Bürger hinweg." Zudem fürchtet Maus, dass mit dem Industrieflughafen-Projekt Steuergelder im großen Stil verschwendet werden: "Wir haben doch schon die Millionengräber Hahn und Zweibrücken. Wenn die erstmal anfangen, in Bitburg zu investieren, hören die auch nach vier, fünf Jahren nicht auf", fürchtet er. Das Geld sei besser im Straßenbau investiert. Aber auf den "kleinen Bürger" werde ja nicht gehört. "Dass es soweit gekommen ist, können wir der Linientreue einzelner Politiker zu Michael Billen verdanken." Anders schätzt Hermann Schilz, Sülms Bürgermeister, die Lage ein. Er rechnet nicht mit Beeinträchtigungen für die Bürger und hofft auf qualifizierte Arbeitsplätze.

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