Viel Rauch um ein Gesetz

Gestern war der 15. Februar, ein Meilenstein in der Geschichte der Hebung der Volksgesundheit! So könnte man meinen, wenn man die Vehemenz betrachtet, mit der für das Nichtraucher-Schutzgesetz gestritten wurde.

Wobei man sich fragt, warum die allermeisten Nicht-Raucher die per Gesetz erzwungene Rauchfreiheit der Gastronomie entweder für unbedeutend, unwichtig oder überzogen halten. Seltsam auch, dass die Lebenserwartung in Deutschland in den vergangenen 50 Jahren um Jahrzehnte steigen konnte, obwohl gequalmt wurde, was das Zeug hielt. Dies mussten ausgerechnet jene aktiv oder passiv rauchend aushalten, die heute ein vor einem halben Jahrhundert noch für biblisch gehaltenes Alter erreicht haben. Dennoch: Rauchen ist ungesund, daran besteht kein Zweifel. Und es ist unnötig, andere damit zu belästigen. Aber schon heute zeichnet sich ab, dass es einige sich berufen fühlende Nichtraucher geben wird, die - obwohl sie bisher nicht in Kneipen gingen und dies auch künftig nicht tun werden - in schönster Blockwartmanier die Städte durchstreifen werden, um die Einhaltung des für sie wichtigsten Gesetzes zu kontrollieren.Deshalb ist es zutiefst bedauerlich, dass die Gastronomie keine halbwegs dem gesetzten Ziel entsprechende freiwillige Regelung gefunden hat. Die Chance dazu bestand. Es hätte gereicht, wenn alle, die die Möglichkeit dazu hatten, das, was sie jetzt tun müssen, zumindest ansatzweise ohne Zwang umgesetzt hätten. Eine Debatte um Eckkneipen, die jetzt tatsächlich ein Problem haben, hätte es dann nie gegeben.

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