Wir können uns freuen

Die Zeit vor Weihnachten ist oft randvoll mit den Vorbereitungen für das Fest. Jeder von uns ist auf die eine oder andere Weise in das manchmal übertrieben geschäftige Treiben miteinbezogen. Wo bleibt da die Freude, zu der wir am dritten Adventssonntag (Gaudete) aufgefordert werden?



Der Advent stellt uns eine Begegnung vor Augen: Nachdem Maria die Botschaft des Engels empfangen hat, macht sie sich freudig auf den Weg zu ihrer Verwandten Elisabeth, um die Freude mit ihr zu teilen, die wie sie ein Kind erwartet. Sie nehmen sich Zeit füreinander und tauschen sich aus. Gott hat ihr Leben reich beschenkt, das haben sie im Glauben erfahren und angenommen.

Das hat beide überglücklich gemacht.

Wo glaubende Menschen sich begegnen, da entsteht eine Atmosphäre der Freude. Gottes Geist ist zugegen und bewirkt echte Freude.

Könnte die Advents- und Weihnachtszeit nicht auch für uns eine Ermut igung und Aufforderung sein für echte Begegnungen und wieder mehr aufein ander zuzugehen? Nehmen wir uns Zeit für Kartengrüße und Briefe, Anrufe und Besuche. Vergessen wir die Kranken und Einsamen nicht. Aber auch wenn die Begegnung nur kurz oder gar nur im Vorübergehen sein kann, sie sollte echt und froh sein.

Die wichtigste Begegnung in diesen Tagen ist deshalb unsere Begegnung mit Gott. Er will uns die innere Freude schenken, die wir ausstrahlen können für andere Menschen. Wir können uns freuen, weil wir an Gott glauben. Wir können uns freuen, weil im Glauben unser Leben Sinn hat, auch über diese Welt hinaus. In den Gottesdiensten und Gebeten dieser Tage wünsche ich uns allen diese froh machende Erfahrung der Glaubensfreude.

Christian Müller ist Pfarrer

in Rittersdorf, Biersdorf

am See und in Wißmannsdorf

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