Zu spät

Zur Entscheidung des Bitburger Stadtrats, der Flugplatz Bitburg GmbH beizutreten, riefen wir Sie, liebe Leser, auf, uns Ihre Meinung in Kürze zuzusenden. Hier die beiden Leser-Echos, die uns dazu erreichten:

Zur Inbetriebnahme des ehemaligen Militärflughafens als Frachtflughafen ist es zu spät - oder nach Gorbatschow: "Wer zu spät kommt, den straft das Leben". Für einen Frachtflughafen mit Großraumflugzeugen wie die Boing 747 ist die Landebahn zu kurz und die Tragfähigkeit nicht mehr vorhanden. Der Tower muss auf den sicherheitstechnischen Stand gebracht werden. Das bedeutet sehr hohe Investitionen - die Amortisationszeit ist somit sehr lang. Ich lehne aus diesen Gründen den Ausbau des "Flughafens Bitburg" zum Frachtflughafen ab. Klaus Lexen, NeidenbachDie Entscheidung des Bitburger Stadtrats, der Flugplatz Bitburg GmbH beizutreten, halte ich für falsch. Falsch deshalb, weil Sie von Annahmen ausgeht, die mit größter Sicherheit nicht eintreffen. So gibt es in Deutschland keinen Regional-, Fracht- oder Industrieflughafen der schwarze Zahlen schreibt, das heißt, alle hängen am Subventionstropf. Mit anderen Worten, hier werden ohnehin knappe öffentliche Mittel für Prestigeobjekte von "Regionalfürsten" (Zitat Deutsche Bank) verschwendet. Die Hoffnungen auf eine Lücke am Markt - Ausweichflughafen für Luxemburg, Afrika und Hubschrauber - sind mehr als vage. Der Investitionsbedarf wird in dem Gutachten schöngerechnet. Allein die Sanierung der Rollbahn wird den finanziellen Rahmen sprengen. Das Land Rheinland-Pfalz hatte 2,6 Millionen Euro zugesagt. Davon sind 1,4 Millionen ausgegeben. Mehr als die restlichen 1,2 Millionen Euro sind nicht zu erwarten. Somit kommt auf die Stadt nicht ein Verlust von 320 000 Euro, sondern von annähernd einer Million Euro zu. Dieses Geld ist dann unwiederbringlich weg, einem Luftschloss geopfert. Thomas Barkhausen, Bitburg

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