Dynamik in Daun und Trier

In ihrem Gründerreport stellt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier fest, dass sich das lebhafte Gründungsgeschehen von 2004 und 2005 im vergangenen Jahr fortgesetzt hat: Die Zahl der Gewerbeanmeldungen im IHK-Bezirk erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,7 Prozent auf 4863.

Trier. (red) Im Land Rheinland-Pfalz nahm die Zahl der Gewerbeanmeldungen etwas stärker um 2,1 Prozent auf insgesamt 44480 zu. Auch der Saldo zwischen Gewerbean- und -abmeldungen gestaltete sich positiv, heißt es in dem Bericht. Im IHK-Bezirk Trier übertraf die Zahl der Gewerbeanmeldungen diejenige der Abmeldungen im Jahr 2006 um 28 Prozent.Landesentwicklung eine Spur besser

Bei den Gewerbeanzeigen sind die Neuerrichtungen der wichtigste Gründungsindikator. Auch deren Entwicklung signalisiert ein hohes Gründungsniveau: Mit 4023 Neuerrichtungen wurde das hohe Niveau des Jahres 2005 (4035) nur leicht unterschritten. Dort hielt der IHK-Bezirk Trier allerdings nicht ganz mit der Landesentwicklung Schritt, wo eine Zunahme der Neuerrichtungen um fast zwei Prozent verzeichnet wurde. Damit weist die Region Trier sowohl bei den Gewerbeanmeldungen als auch bei den Neuerrichtungen eine im Landesvergleich eher unterdurchschnittliche Gründungsdynamik auf. Die Branchenstruktur der Neuerrichtungen wird insbesondere geprägt von den Bereichen Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur), Grundstücks- und Wohnungswesen sowie den wirtschaftsnahen Dienstleistungen. Eher die Ausnahme bilden dagegen weiterhin Unternehmensgründungen im verarbeitenden Gewerbe mit einem Anteil von nur drei Prozent an allen Neuerrichtungen.78 Neugründungen pro 10000 Einwohner

Bezogen auf die Zahl der Neuerrichtungen pro 10000 Einwohner weisen die Stadt Trier und der Landkreis Daun die höchsten Gründungsintensitäten auf. Mit rund 78 Neuerrichtungen pro 10000 Einwohnern bewegt sich die Gründungsintensität in der Region Trier aber weiterhin unter dem Niveau des Landes Rheinland-Pfalz. Beratung und Information tun - so die Auffassung der IHK Trier - im Gründungsgeschehen weiterhin Not. Deshalb bietet das Starterzentrum der IHK Trier ein umfangreiches Informations- und Beratungsangebot zur Unterstützung von Unternehmensgründungen. An Informationsabenden nahmen im Jahr 2006 mehr als 400Gründungs-Interessierte teil, 200 angehende Unternehmer erhielten eine Gründungsberatung, und annähernd 200Teilnehmer besuchten vertiefende Workshops zu gründungsrelevanten Fragestellungen. Wie die IHK Trier in ihrem Report weiter feststellt, bilden persönliche und fachliche Voraussetzungen, betriebswirtschaftliche Grundlagen und die soziale Absicherung, die Schwerpunktthemen der Gründungsberatung, weil sie die grundlegenden Fragen der Unternehmensgründung berühren. Verfügen die Unternehmensgründer über diese Basisqualifikationen, bestehen nach Auffassung der IHK Trier weiterhin gute Chancen zum Aufbau eines tragfähigen Unternehmens, dessen Verwirklichung allerdings nicht durch allzu hohe bürokratische Hürden erschwert werden sollte.Ein Ziel der diesjährigen bundesweiten IHK-Initiative zur Förderung von Unternehmensgründungen bestehe deshalb darin, dem Gründer zu helfen, administrative Hürden zu überspringen. So dürfen in Rheinland-Pfalz als erstem Bundesland die IHK seit 1. Januar neben den Gewerbeämtern rechtsverbindliche Gewerbean-, -um- und -abmeldungen in ihren Starterzentren vornehmen. Um das Gründungsklima generell zu verbessern, fordert die IHK, das Thema Selbstständigkeit durchgehend in die Lehrprogramme der Schulen und Hochschulen zu integrieren. Dabei sei es für die Region Trier besonders wichtig, das an den Hochschulen vorhandene Potenzial besser auszuschöpfen als bisher.

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