100 Tonnen Salz gegen schneeglatte Straßen

DAUN/GEROLSTEIN/KELBERG. (mh) Für eine Überraschung, aber nicht für eine böse, sorgte der gestrige Wintereinbruch im Kreis Daun. Dank weitgehend umsichtiger Fahrweise und dem Dauereinsatz der Räumfahrzeuge passierten lediglich drei witterungsbedingte Unfälle, bei denen es zudem nur zu Blechschäden kam.

Ihren Augen nicht trauen wollten gestern Morgen viele Menschen im Kreis Daun: Feld, Wald, Wiesen und Straßen waren mit einer bis zu zehn Zentimeter dicken Schneeschicht überzogen. Zwar hatten die Meteorologen hier und da eventuell Niederschlag gemeldet, aber nicht in diesem Ausmaß. Vor allem die Pendler sahen sich vor Herausforderungen gestellt, die sie aber weitgehend meisterten. Im gesamten Kreisgebiet kam es lediglich zu drei Unfällen, die allesamt glimpflich ausgingen. So rutschte laut Polizei gegen 7.15 Uhr ein Autofahrer mit seinem Wagen aus der abschüssigen Berndorfer Straße in Hillesheim auf die Gegenfahrbahn, wo er mit einem anderen Fahrzeug zusammenstieß. Eine Viertelstunde später rutschte auf der B 410 zwischen Lissingen und Büdesheim ein PKW-Fahrer mit seinem Wagen von der noch schneeglatten Straße in den Graben. Gleiches passierte einem Autofahrer gegen 7.50 Uhr auf der abschüssigen und kurvenreichen Straße zwischen Scheuern und Büdesheim. Offenbar waren auch die LKW-Fahrer, die den Kreis Daun gestern durchfuhren, gut gerüstet: Die Polizei meldete diesmal keine Behinderung durch querstehende Brummis an Steigungen. Ein Sprecher der Dauner Polizei teilte denn auch großes Lob aus: "Die Auto- und LKW-Fahrer hatten auf ihren Fahrzeugen noch größtenteils Winterräder drauf, und die Straßenmeistereien haben rechtzeitig geräumt und gestreut." In der Tat waren die drei im Kreis tätigen Straßenmeistereien seit den frühen Morgenstunden mit voller Besetzung im Dauereinsatz. Reimund Dillbahner, Leiter der Straßenmeister in Daun, sagte: "Wir waren seit drei Uhr mit der vollen Besatzung, dazu gehören neun Fahrzeuge, im Dauereinsatz." Dabei hat die Mannschaft die Straßen in ihrem Bereich zwei Mal geräumt und rund 100 Tonnen Salz gestreut. Dillbahners Bilanz: "Der Schneefall war, wenn auch nicht in dieser Fülle vorhergesagt, nichts Außergewöhnliches - auch wenn es jetzt eine längere Trockenperiode gegeben hat." Er rechnet mit weiteren Einsätzen in den nächsten Tagen und Wochen. Ebenso sein Kollege Werner Blum von der Straßenmeisterei Kelberg. Und der beruft sich bei seiner Einschätzung nicht nur auf seine langjährige Erfahrung, sondern auch auf eine alte Bauernweisheit: "Der 24. Februar ist dran schuld. Denn wie heißt es doch: Mattheis bricht das Eis oder er bringt das Eis. Und am 24. hatten wir Schnee. Also gehts noch ein bisschen weiter." Blum berichtet von zwei Schneeschauern, eine gegen 3 Uhr und eine etwas schwächere gegen 5 Uhr, die die Region überzogen haben. Blum: "Die erste war so stark, dass wir zeitweise nur im Schritttempo fahren konnten." Alle neun Fahrzeuge waren unterwegs und haben die 293 Straßenkilometer im Norden und Westen des Landkreises geräumt und dabei rund 110 Tonnen Salz gestreut. Ebenfalls mit neun Fahrzeugen war seit 4 Uhr die Mannschaft der Straßenmeisterei Gerolstein nach Auskunft von Mitarbeiter Josef Weber unterwegs. Dabei sind 80 Tonnen Salz gestreut worden. Auch wenn Weber wegen des angekündigten Temperaturanstiegs mit keinen weiteren Großeinsätzen für dies Woche rechnet, glaubt er noch lange nicht an ein Ende des diesjährigen Winterdienstes. Er sagt: "Bis April und manchmal auch Mai kann es vereinzelt immer mal noch glatt werden in der Eifel."

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