Aus drei mach einen

GEROLSTEIN. Am 13. Juni wählen die Bürger der Stadt Gerolstein ihren Bürgermeister für die nächsten fünf Jahre. Der Trierische Volksfreund veranstaltet am Dienstag, 8. Juni, 19 Uhr, im Rondell ein Forum, zu dem neben den drei Kandidaten Karl-Heinz Schwartz (CDU), Ewald Wollwert (Liste Möller) und Markus Liske alle Interessierten eingeladen sind.

Am 13. Juni bricht mit der Wahl des Stadtbürgermeisters eine neue Ära an, denn Amtsinhaber Georg Linnerth (SPD) tritt nach 15-jähriger Amtszeit nicht mehr an. Und die SPD hat auch keinen anderen eigenen Kandidaten. Vor allem die CDU, die viele Jahre die Mehrheit im Gerolsteiner Stadtrat stellte und auch derzeit noch stellt, hat auf diesen Tag lange gewartet. Denn "Schorsch Linnerth" galt den Christdemokraten im traditionell konservativen Gerolsteiner Land lange Zeit als der roter Dorn im Auge. Davon zeugt so manche Auseinandersetzung zwischen der schwarzen Ratsmehrheit und dem roten Stadtchef, die darin gipfelte, dass der Rat dem Stadtbürgermeister die Sekretärin gestrichen hatte. Die CDU schickt den langjährigen Kommunalpolitiker und derzeitigen Stadtbeigeordneten Karl-Heinz Schwartz (53) ins Rennen. Und Schwartz ist Favorit - allein wegen seines hohen Bekanntheitsgrads in Gerolstein. Seine Kandidatur war von langer Hand geplant: Die Wahl zum Beigeordneten vor rund drei Jahren war das Signal zum Aufbruch. Heimatverbundenheit, Pflichtbewusstsein sowie die Bereitschaft, nun an vorderster Front Verantwortung für seine Heimatstadt zu übernehmen, sind für den Fahrlehrer und passionierten Burgschauspieler nach eigenem Bekunden die Beweggründe für seine Kandidatur. Wieder auf der politischen Bühne aktiv und ebenfalls Stadtbürgermeister werden will seit kurzem auch Ewald Wollwert. Der 65-Jährige saß bereits von 1980 bis 1994 für die FWG im Gerolsteiner Stadtrat, war mehrere Jahre Ortsvorsteher der Gerolsteiner Kernstadt - als es diesen Posten noch gab - und kandidiert nun für die neugegründete Liste Möller. Deren und Wollwerts Hauptziel ist es, die Pläne der CDU, den oberen Teil der Fußgängerzone aufzuheben und dort Gegenverkehr zuzulassen, zu verhindern. Um wieder mehr Leben in die Fußgängerzone zu bringen, will er die "Rahmenbedingungen verbessern": erstens durch bessere Kundenführung via Beschilderungssystem, zweitens die Kaufkraft-Erhöhung durch Stärkung des Tourismus. Dritter im Bunde ist der freie Bewerber Markus Liske (29), der eigentlich zweiter Bewerber war und mit den Grünen sympathisiert, auf deren Liste für den Gerolsteiner Stadtrat er ebenfalls steht. Mit seiner Kandidatur wollte der Wirtschaftsinformatiker "zumindest dafür sorgen, dass es eine richtige Wahl wird", sagte er zu seinen Beweggründen. Denn lange Zeit war CDU-Bewerber Schwartz als einziger im Rennen. Und Liske, der als Außenseiter ins Rennen geht, hat noch eine weitere Motivation: "Ich werde dafür sorgen, dass der letztlich Gewählte konkrete Aussagen trifft." Beim Forum des Trierischen Volksfreunds am Dienstag, 8. Juni, 19 Uhr, in der Stadthalle Rondell in Gerolstein wird der Moderator den Kandidaten auf den Zahn fühlen. Zudem haben die Besucher Gelegenheit, den Bewerbern Fragen zu stellen. Der Eintritt ist frei.

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