Bäume müssen der Sicherheit weichen

Für die Straßenmeistereien hat wieder die Zeit der Baum- und Heckenrodungen an den Straßen begonnen. Allerdings stößt das nicht überall auf Gegenliebe. So wie an der K 26 zwischen Strotzbüsch und Strohn, wo im großen Stil Bäume abgeholzt wurden.

 Andrea Elingloh kann es nicht verstehen, das so viele Bäume gefällt werden müssen. TV-Foto: Helmut Gassen

Andrea Elingloh kann es nicht verstehen, das so viele Bäume gefällt werden müssen. TV-Foto: Helmut Gassen

Strotzbüsch/Strohn. Andrea Edingloh aus Immerath kann es nicht verstehen. "All die schönen Bäume zwischen Strotzbüsch und Strohn werden gefällt, und keiner sagt hier was dazu." Es werde regelrecht Raubbau betrieben. "Jedes Jahr beobachte ich das, und ich frage mich: Warum holzen die solche dicken, alten Bäume ab", fragt Edingloh. Anscheinend könnten die Mitarbeiter der Straßenmeistereien schalten und walten, wie sie wollen, sagt die zugezogene Wahleifelerin.

Bäume dürfen nicht in Verkehrsraum wachsen



Nicht nur an der Kreisstraße 26, sondern auch zwischen dem Weinfelder Maar und Einfahrt Schalkenmehren sind Kolonnen unterwegs gewesen, die Bäume und Hecken roden.

Nur noch in wenigen Fällen müssen die Straßenarbeiter dafür zur Motorsäge greifen. Eine Maschine am Baggerarm "knackt" die Hölzer und Bäume bis knapp 30 Zentimeter Dicke regelrecht und erledigt die Arbeit mehrerer Arbeiter in Sekunden. Alle fünf Jahre müssen die Hecken und Bäume an den Straßen zurückgeschnitten werden.

Raimund Dillbahner, Chef der Straßenmeistereien Daun und Kelberg, hat Verständnis für die Beschwerde von Andrea Edingloh. "Ich habe mir die Abholzung zwischen Strohn und Strotzbüsch selbst angeschaut, und das sieht auch für mich erschreckend aus. Deshalb kann ich mir auch gut vorstellen, dass sich mancher Verkehrsteilnehmer über diesen Kahlschlag aufgeregt hat."

Die Straßenmeisterei sei von der vorgesetzten Dienststelle gehalten worden, keine Bäume in den Verkehrsraum wuchern zu lassen, weil es dadurch schon viele tödliche Unfälle gegeben habe. So müssten Einmündungs- und Kurvenbereiche frei gehalten werden, damit eine freie Sicht besteht, sagt Dillbahner. "Das heißt für uns, wir müssen die starken Stämme herausschneiden. Unser Bestreben ist es, an den Straßenrändern eine schöne dichte Hecke zu erzeugen von mehreren Vegetationsperioden." Zudem hätten sich Anlieger massiv beschwert, dass Bäume vom Straßenrand in ihr Grundstück wachsen würden, was für die Straßenmeisterei bedeutete, sie abholzen zu müssen. Als man diese Arbeiten noch mit der Motorsäge leistete, sagt Dillbahner, "ist das dem Verkehrsteilnehmer gar nicht aufgefallen, weil wir nur vereinzelte Bäume herausgeschnitten haben." Mit dem neuen Gerät wäre solch eine Gehölzpflege nicht mehr möglich, deshalb gäbe es die Anweisung großflächig abzuholzen.

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