Behörde: Gestank, aber keine Gefahr

GEROLSTEIN-BÜSCHEICH. (vog) Entwarnung: Durch den Unfall, bei dem vorgestern rund 100 000 Liter Gülle ausgelaufen waren, wurde zwar der Büttenbach vergiftet, in der Kyll wurde aber nur im Mündungsbereich eine minimale Verunreinigung gemessen. Dennoch ordnete das Wasserwirtschaftsamt an, die Gülle aus dem Bach und von der angrenzenden Wiese zu pumpen.

 Gestern, einen Tag nach dem Gülleunfall bei Gerolstein, hat ein Mitarbeiter der Wasserwirtschaftsamts der Kyll Wasserproben entnommen.Foto: Gabi Vogelsberg

Gestern, einen Tag nach dem Gülleunfall bei Gerolstein, hat ein Mitarbeiter der Wasserwirtschaftsamts der Kyll Wasserproben entnommen.Foto: Gabi Vogelsberg

"Es ist zu gefährlich, dass bei einem Regenschauer weitere Gülle abgespült wird", erklärt Wolfgang Bohr, Werkleiter der Verbandsgemeinde Gerolstein. Daher muss der stinkende Schlamm unverzüglich von den Wiesen geschabt, müssen die von der Feuerwehr gezogenen Rückhaltegräben leer gepumpt werden - so die Order des Wasserwirtschaftsamts. Ein Verbot, Fische aus der Kyll zu essen oder in dem Fluss zu baden, ist nicht erteilt worden. Der Werkleiter hat zwischenzeitlich ein Spezialunternehmen mit dem Absaugen von Gülleresten aus dem Büttenbach und von den Uferstreifen beauftragt. "Eventuell bauen wir noch eine Sperre im Mündungsbereich zwischen Bach und Kyll", räumt Bohr ein. Zwar gilt der Büttenbach als ökologisch tot, aber die Kyll blieb weitgehend verschont. Winfried Wagner, Leiter des Wasserwirtschaftsamts, erklärt: "Im Mündungsbereich ist das Wasser leicht belastet, aber nicht Besorgnis erregend." Etwas weiter kyllabwärts steigt zwar noch übler Geruch auf, dennoch liegen dort die Werte im grünen Bereich. Gestern Mittag wurden bei Birresborn Sauerstoffwerte von 9,6 Milligramm pro Liter Wasser mit dem Schnelltester gemessen. "Die kritische Marke liegt bei 4,0. Normalerweise liegen die Werte bei Gewässern wie der Kyll zwischen 8,0 und 10,0", erklärte Erich Jäger, Sachbearbeiter für Grundwasserschutz.Schnelltests: Alles im grünen Bereich

Fünf Proben wurden gezogen. Die Ergebnisse der Schnelltests waren allesamt unbedenklich. Ausführliche Laborberichte werden erst in einigen Tagen vorliegen. Ebenso lange dauert auch die Auswertung der Proben, die die Umwelt-Kripo Wittlich vorgestern gezogen hatte. Kriminalhauptkommissar Hans-Werner Kohl leitet die Ermittlungen gegen den Landwirt. Er geht von fahrlässigem Verschulden aus. Zum Unfall war es gekommen, als der Landwirt beim Zurücksetzen mit dem Traktor die Pumpstation des Hochbehälters gerammt hatte. Dadurch konnte die Gülle auslaufen. Gestern Nachmittag machte sich auch Diethelm Schumacher, Fischereibeauftragter des Kreises Daun, gemeinsam mit Mitarbeitern der Kreis- und Verbandsgemeindeverwaltung ein Bild von der Gewässerverunreinigung. Er sieht keine Notwendigkeit, besondere Maßnahmen anzuordnen.

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