Bürger mit Tempo-30-Kompromiss zufrieden

WALSDORF. (es) Eine Verkehrsberuhigung gefordert und immerhin eine Tempo-30-Zone bekommen: Die Walsdorfer, die sich wegen des Verkehrs um die Sicherheit vor allem ihrer Kinder sorgen, sind fürs Erste zufrieden.

Die Umwandlung der Ringstraße in einen verkehrsberuhigten Bereich, die bereits in der vorherigen Ratssitzung in Walsdorf Thema war, stand erneut auf der Tagesordnung. Der Rat zeigte zwar einerseits Verständnis für die Forderung der Antragsteller. Andererseits sagte Ortsbürgermeister Horst Kolitsch, dass die Umgestaltung nur durch umfangreiche Umbaumaßnahmen mit erheblichem Kostenaufwand möglich sei, und dass diese Umbauten von den Anliegern mitfinanziert werden müssten. Außerdem werde die Ringstraße als Umleitung für die Hauptstraße benutzt, wenn diese zum Beispiel bei Unfällen oder Karnevalszügen gesperrt werden müsse. Kolitsch schlug als Alternative die Einrichtung einer Tempo-30-Zone vor - und zwar sowohl für die Ringstraße als auch die angrenzenden Wohnstraßen. Ein Vorschlag, der vom Rat beschlossen wurde. Karin Hohn, Mitglied der Initiative Verkehrsberuhigung, hält Handeln für längst überfällig. Schließlich wohnten an die 50 Kinder in besagtem Areal. "Obwohl in diesem Gebiet überall rechts vor links gilt, hält sich niemand, auch nicht die Anwohner, an die erlaubten 50 Stundenkilometer. Besser wäre eine Verkehrsberuhigung, aber eine 30-Kilometer-Zone ist schon mal was", sagte Hohn. Und sie fügte hinzu: "Bleibt zu hoffen, dass sich die Fahrer auch daran halten." Auch Monika Eich hält eine Tempo-30-Zone für sinnvoll. "So kann man die Geschwindigkeit besser abschätzen und bei zu schnellem Fahren die Autonummer aufschreiben", sagt sie. Karin Blum ist der Meinung, dass man bei diesem Verkehr die Kinder nicht zum Spielen auf die Straße lassen könne. Sie sagt: "Die ganzen Appelle nützen nichts. Es muss viel mehr kontrolliert werden!" Bestens im Griff hat der Rat - angesichts der gut gefüllten Gemeindekasse - die Zukunftsplanung des Orts. So stehen im kommenden Jahr umfangreiche Investitionen an. Für den ersten Bauabschnitt des Fahrradwegs "Kylltal-Ahrtal" entfallen auf die Ortsgemeinde Walsdorf bei Gesamtkosten von 100 000 Euro rund 20 000 Euro Eigenanteil. Für die im kommenden Jahr geplante Baulandumlegung "In der Käf" sind 30 000 Euro eingeplant, die Erschließungskosten (65 000 Euro) für das Baugebiet sind von diesem ins nächste Jahr verschoben worden. Trotz alledem werden noch gut 130 000 Euro auf die hohe Kante gelegt, und 90 000 Euro werden für die außerordentliche Tilgung von Darlehen verwandt. Zusätzliche Kredite werden weder 2003 noch 2004 aufgenommen. Der Schuldenstand der Ortsgemeinde Walsdorf beträgt Ende 2003 nur noch 28 000 Euro. Die Rücklagen betragen Ende dieses Jahres 525 000 Euro und Ende nächsten Jahres voraussichtlich gar knapp 555 000 Euro.Lavaabbau bringt Gemeinde 400 000 Euro

Den ersten Nachtragshaushalt für die Jahre 2003 und 2004 zu verabschieden, fiel dem Rat nicht schwer. Für das Jahr 2003 erhöhen sich die Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt um knapp 200 000 Euro auf nunmehr 875 000 Euro. Auch die Einnahmen und Ausgaben im Vermögenshaushalt erhöhen sich um je 120 000 Euro und werden auf nunmehr rund 280 000 Euro festgesetzt. Während sich der Nachtraghaushalt 2004 kaum veränderte, erhöhen sich im Vermögenshaushalt die Einnahmen und Ausgaben um je 165 000 Euro auf knapp 330 000 Euro. Die größten Einnahmen bringt der Lava-Abbau "Goßberg": Anstatt der eingeplanten 214 000 Euro sieht Ortsbürgermeister Horst Kolitsch "400 000 Euro als realistisch" an. Weniger gut sieht die Lage im Forst aus: Der Forsthaushalt schließt im Jahr 2003 mit einem Fehlbedarf von knapp 12 000 Euro und im Jahr 2004 mit einem Fehlbedarf von knapp 10 000 Euro ab.

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