Das große Fest übertrifft alle Erwartungen

ROCKESKYLL. Grandioses Fest: Zum 50-jährigen Bestehen des Erntedankumzugs kamen Tausende Besucher nach Rockeskyll. Auch die Gästezahlen der Konzerte übertrafen die Erwartungen.

"Dies ist der eindeutige Beweis für die innere Kraft, den Zusammenhalt, der in Rockeskyll herrscht", meinte Landrat und Schirmherr Heinz Onnertz. Gemeinsam mit Tausenden Besucher schaute er sich den Zug mit 23 Wagen und Gruppen an. Rockeskyll hat Beachtliches auf die Beine gestellt. "Das ist eine super Leistung", meinte Hubert Koch aus Leudersdorf. Er bezog gemeinsam mit seiner Tochter Position in der Dorfmitte, weil er die Erklärungen von Moderator Ignaz Berens hören wollte.Berens, Experte in Sachen Dorfgeschichte, wusste zu jedem Wagen eine Anekdote. Den Zuganfang machte Erwin Steffens als Gemeindebote "De Dorfschell". Ihm folgten die Landfrauen mit dem Erntekranz und der erste Blumenwagen. "Wir haben für die beiden Blumenwagen Motive, die fest mit Rockeskyll verbunden sind, ausgewählt", erklärte Ortsbürgermeister Peter Bartlick. Ein Motivwagen zeigte das Wappen, hergestellt aus 8000 Dahlienblüten, der andere die Dorfkirche, hergestellt aus 17 000 Blüten. Veronika Ballmann aus Gerolstein kam aus dem Staunen nicht mehr heraus: "Alles ist schön, vor allem die Blumenwagen."Aufwändige Vorbereitungen

Auch die Gruppe rund um den Wagen mit der Apfelkrone hatte vorher viel zu tun. "Da sind mehr als tausend Äpfel dran", rief der Treckerfahrer. Die Auswahl der schönsten Wagen war unmöglich. Martina Diederichs aus Salm konnte sich nicht entscheiden. Sie sagte: "Mit gefällt alles Historische gut, wie die Drescher oder die Schulklasse." Die drei Rockeskyller Leo und Richard Schauster sowie Felix Schmitz kamen beim Schlagen der Dreschflegel ins Schwitzen.Petrus meinte es schon immer gut mit den Rockeskyllern. Matthias Schmitz erinnerte sich: "Ich bin seit 1961 dabei und es hat erst drei Mal beim Umzug geregnet."Jeden der 49 Umzüge in der 50-jährigen Geschichte hat Felix Schmitz mitgemacht. Der 67-Jährige hat den Sägewerk-Wagen in besonders guter Erinnerung behalten. Für die Demonstration der Holzarbeiten war in diesem Jahr das Forstamt Gerolstein zuständig. Altes Handwerk wurde groß geschrieben beim Umzug: Egal ob der Backes, das lodernde Feuer der Dorfschmiede oder die Schnapsbrennerei. Ebenso Dinge rund um Haus und Hof, wie der Schäferkarren oder der Kappeswagen. Die Gruppe rund um Bruno Krämer schnitt den Weißkohl und stampfte ihn zu Sauerkraut. Dem Kartoffelernte-Wagen ging ein Pferd mit Pflug voraus. Dieses Gespann war eigens aus Oberlauch bei Schönecken gekommen. Und auf dem Milchwagen drehte sich das Butterfass unaufhörlich. Um Jahrzehnte zurückversetzt fühlten sich die Zuschauer, als die Festgesellschaft der "Goldhochzeiter" Hans und Gretchen Schüssler vorbei fuhr. Das Jubelpaar saß, gekleidet in historische Festroben, in einer offenen Kutsche, die von zwei Pferden gezogen wurde.Auch die kleinen Rockeskyller waren auf den Beinen. Mal als ehemalige Dorfschule, mal auf Stelzen oder mit altem Spielzeug und mit nachgebauten Lanz-Bulldogs aus Pappe. Elfriede Kuhl aus Gerolstein staunte: "Mensch, was wurden hier viele tolle Ideen umgesetzt." In der Stunde vor Beginn des Umzugs sorgten in der Ortsmitte die Jagdhornbläser und die Wald- und Welpenschule für Unterhaltung. Richtig hoch her ging es im Festzelt allerdings schon Freitag und Samstag. Zum ersten Konzert mit "Vampire" kamen über 800 Besucher, zum zweiten mit den "Fürsten" 350.Wehrleiter Wolfgang Kahn resümierte: "Alles lief viel besser als wir erwartet hatten." Die Feuerwehr organisiert seit 31 Jahren das Fest. Ob es allerdings im jährlichen Rhythmus weiter geht, steht noch nicht fest. Bürgermeister Bartlick: "Es wäre ein Denkanstoß für die Organisatoren, ob es so weiter gehen kann, denn so ein Umfang an Arbeit und Kosten ist nicht jedes Jahr zu stemmen."

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