Der beschilderte Weg ist das Ziel

GEROLSTEIN/DAUN. Kinderfreundlicher sollen der Kylltal- und der Maare-Mosel-Radweg werden. Ein entsprechender Antrag der Verbandsgemeinden liegt der Landesregierung seit acht Monaten vor.

Gut Ding will Weile haben. Die besondere Berücksichtigung von Kindern ist zweifellos ein gutes Anliegen - auch wenn es um touristische Belange wie das Radwegenetz geht. "Speziell die Beschilderung des Kylltal- und des Maare-Mosel-Radweges soll ansprechender für die Kleinen werden", erläutert Astrid Ranft von der Tourismus- und Förderungsgesellschaft (TW) Gerolsteiner Land die familienfreundliche Idee. Auf Augenhöhe mit den jüngsten Radlern sollen bunt gestaltete Infos aufgestellt werden, die über den Verlauf der Strecke mit ihren Sehenswürdigkeiten, über die geologischen Naturschätze und anderes Wissenswerte Auskunft geben. Unterwegs gibt es kleine Geschenke

"Noch handelt es sich dabei um kein bewilligtes Projekt, denn wir haben vom zuständigen Verkehrs- und Wirtschaftsministerium in Mainz bislang keine Rückmeldung", muss sie allerdings die Vorfreude von bewegungshungrigen Eltern dämpfen, die schon in diesem Frühling ihren Sprösslingen einen besonders kindgerechten Ausflug gönnen wollen. Vorerst muss für deren Begeisterung ausreichen, dass die Routen wegen ihrer kaum spürbaren Steigungen und der landschaftlichen Reize ein Spaß für kleinste Drahteselkünstler sind. Für die beantragten 60 000 Euro, die vom Land in das Projekt fließen sollen, stehen nicht nur "tiefer gelegte" bunte Schilder auf der Wunschliste, sondern auch Tatkräftigeres: Im kleinen Park zwischen Kyll und Gerolsteiner Rathaus soll es zum Beispiel einen thematischen Aktivspielplatz geben, in dem sich alles ums Wasser dreht, mit Floß, Seilbahn und einem Areal, in dem die Kleinen nach Herzenslust "matschen" können. Der zum Konzept gehörige Flyer, der ebenfalls entstehen soll, wird dann darauf aufmerksam machen, dass frische Kleidung zum Wechseln ein sinnvolles Equipment für den Rucksack ist. Ein Ratespiel in dieser Broschüre soll den Kindern Lust auf neugierige Fragen beim Radeln machen. Belohnt werden sie dafür mit kleinen Geschenken von den Touristinfos. Pro Radweg wird es eine Station mit Touchscreen-Monitoren geben, auf denen die mittlerweile bei den kleinen Gästen beliebten "Maskottchen" Willi Basalt, Linus Libelle, Theo Technik und Gitti Glocke per Berührung mit dem Finger die Sehenswürdigkeiten am Rande der Strecke erklären. "Es sind darüber hinaus noch andere Attraktionen denkbar", sagt Ranft, die sich aus einer Realisierung des kinderfreundlichen Radwegekonzeptes weiter ergeben können. Ideenwettbewerbe gemeinsam mit Schulen und Kindergärten, die Ausrichtung von Kindergeburtstagen oder geführte Radtouren speziell für Kinder wären dann machbar. "Vor allem der Kylltalradweg ist für eine solche familiengerechte Ausgestaltung geeignet", findet sie, "denn er führt immer wieder durch die Orte. Kleinere Abschnitte sind dank der Bahnanbindung mühelos fahrbar, und die Gastronomie entlang der Route hat sich schon auf Kinder eingestellt." Radreparatur-Stationen in Pelm, Birresborn und ab 2006 auch in Gerolstein werden sich mit einem Angebot an Leihanhängern, Kinderrädern, Kinderhelmen und "Nachläufern" auf das umworbene Klientel einstellen. "Wann wir das allerdings umsetzen können, hängt von der Bewilligung des Antrags ab", sagt sie und hofft auf baldige positive Antwort, "sonst könnte es für diese Saison knapp werden."

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