Deutliches Votum für Gordon Schnieder

Dreis-Brück · Klares Ergebnis: CDU-Kreisvorsitzender Gordon Schnieder tritt bei der Landtagswahl 2016 im Kreis Vulkaneifel als Direktkandidat für die CDU an. Er setzte sich parteiintern gegen Wolfgang Roden aus Gerolstein-Müllenborn mit 73 zu 27 Prozent durch. Für Schnieder stimmten 230 Mitglieder, für Roden 83.

Dreis-Brück. Volles Haus beim CDU-Kreisparteitag am Freitagabend in Dreis-Brück: 315 stimmberechtigte Mitglieder waren - zum Teil in Bussen - gekommen, um darüber abzustimmen, wer für die CDU bei der Landtagswahl 2016 im Wahlkreis 20 (Kreis Vulkaneifel) ins Rennen geht. Doch vor der Abstimmung hieß es erst einmal Geduld üben: Denn am Eingang, wo sich die Parteimitglieder ins Wählerverzeichnis eintragen mussten, bildete sich ein großer Pulk. Und so startete die Versammlung im voll besetzten Haus Vulkania mit gut einer halben Stunde Verspätung. Doch das hielten alle gut aus. Vor allem ältere CDU-Anhänger gerieten beim Anblick des Andrangs ins Schwärmen. "Seit den frühen 90er-Jahren habe ich das nicht mehr erlebt", sagte beispielsweise Versammlungsleiter Alois Manstein. Und für den CDU-Kreisvorsitzenden Gordon Schnieder, der zugleich im Mittelpunkt des Wahlabends stand, war dies gar ein Beleg dafür, dass "die Partei lebt". Lebhaft ging es auch nach Verkündung des Wahlergebnisses im Saal zu: Schnieder siegte letztlich deutlich mit 230 zu 83 Stimmen.Der 39-Jährige, der bei der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm als Leiter der Kommunalaufsicht arbeitet und auch Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion ist, sagte nach seinem Wahlsieg: "Ich nehme die Wahl an und bedanke mich für diese großartige Unterstützung. Jetzt werden wir gemeinsam in den Wahlkampf ziehen und für eine neue Regierung in Mainz kämpfen." Einer der ersten Gratulanten war Herbert Schneiders, der im kommenden Jahr nach dann 26 Jahren im Mainzer Landtag nicht mehr kandidiert. Schnieder will dessen Nachfolge antreten - als Direktkandidat aus dem Wahlkreis 20, der deckungsgleich mit dem Kreis Vulkaneifel ist. Die Chancen stehen gut, denn seit Gründung des Landes ist der Kreis eine sichere Bank für die Christdemokraten. Verlierer Wolfgang Roden (59) aus Gerolstein-Müllenborn gab sich sportlich: "Natürlich habe ich mir mehr ausgerechnet. Aber das ist eben Demokratie. Ich akzeptiere die Entscheidung", sagte er dem TV. Dennoch machte der Unternehmer, der mit seinem Bruder eine Großbäckerei mit derzeit 196 Mitarbeitern führt, auch aus seiner Enttäuschung keinen Hehl: "Als niemand an die Kandidaten eine Frage stellen wollte, war mir klar: Die Sache ist gelaufen." In der Tat hatten die Wähler nach Vorstellung der beiden Bewerber überraschenderweise keinerlei Gesprächsbedarf mehr. Es ging sofort an die Urnen. Der Politik will Roden, der seit 40 Jahren der CDU angehört und bereits Mitglied des Rats und Beigeordneter der Stadt Gerolstein war, trotz seiner Niederlage treu bleiben. Er kündigte noch am Wahlabend gegenüber dem TV an, für den nächsten Kreistag kandidieren zu wollen.Zum Ersatzkandidaten hat die Versammlung Thomas Klassmann aus Daun gewählt. Er war der einzige Bewerber für das Amt.Die fünf CDU-Gemeindeverbände im Kreis hatten sich im Vorfeld der Wahl geschlossen für Schnieder ausgesprochen. Roden wiederum hat es offensichtlich geschafft, in kurzer Zeit viele Unterstützer zu gewinnen. So ist die Zahl der Parteimitglieder im Kreis seit September um 100 gestiegen: auf aktuell rund 750. Weitere Fotos im Internet untervolksfreund.de/fotosMeinung

Doppelt unangefochten Falls es noch eines Beweises bedurfte: Gordon Schnieder ist unangefochten die Nummer eins seiner Partei, und die CDU wieder unangefochten die Nummer eins im Kreis. Ein Blick in den Saal am Freitagabend in Dreis-Brück hat das eindrucksvoll bestätigt. Schnieder, der ab 2016 wohl auch Landtagsabgeordneter sein wird, steht wie kein anderer für die wiedererstarkte CDU. Sie hat aus den Fehlern der Vergangenheit (gescheiterte Kreissparkassenfusion) gelernt und sich nach dem Absturz bei Kommunalwahl 2009 wieder hochgekämpft. Er vorneweg. Schon allein deswegen haben die Gemeindeverbände wie ein Mann nun hinter seiner Kandidatur gestanden. Dagegen hatte Wolfgang Roden keine richtige Chance. Dennoch hat er mit seiner Bewerbung und letztlich auch seinem Verhalten als fairer Verlierer der CDU ebenfalls viel Gutes getan: Er hat die Partei ein weiteres Stück zusammenrücken lassen und dank vieler neuer Mitglieder für zusätzlichen Elan gesorgt. m.huebner@volksfreund.deExtra

Für 60-jährige Mitgliedschaft in der CDU ist Waldemar Hartmann aus Daun, für 50-jährige Mitgliedschaft sind Friedbert Wißkirchen aus Daun und Josef Kettern aus Mehren geehrt worden. mh

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