"Die sind richtig gut, die Jungs"

DAUN/BITBURG-PRÜM. Ziemlich allein steht Brigitte Schenz-Mehles aus Weidenbach mit ihrer Kritik am Winterdienst da: Bis auf wenige Ausnahmen lobten die Bürger, die per Fax, Mail oder Telefon ihre Meinung zum Thema äußerten, die Arbeit der Straßenmeistereien.

In der Samstagsausgabe hatte der TV unter der Überschrift "Kritik an den ‚guten Geistern'" über die schlechten Erfahrungen der Pendlerin, aber auch über das deutliche Dementi der Straßenmeisterei berichtet. Der TV hatte seine Leser dazu aufgerufen, über ihre Erfahrungen mit dem Winterdienst zu berichten, und die Resonanz war groß. Ob Fax, Mail oder Telefon: Knapp 40 Leser haben sich gemeldet und über ihre Erlebnisse berichtet. Der Tenor: Durchweg Lob für die Arbeit der Straßenmeistereien, nur ganz wenig kritische Stimmen.Thüringer lobt die Eifeler

HELMUT HERMANN aus Daun berichtet, er habe ganz andere Erfahrungen gemacht als Brigitte Schenz-Mehles. Seiner Meinung nach "machen die Männer der Straßenmeisterei einen guten Job". Diese Meinung teilt auch ein Experte, der 67 Jahre alte PETER MATHEY aus Kyllburg, der selbst 34 Jahre bei der Straßenmeisterei in Kyllburg beschäftigt und im Winterdienst im Einsatz war. Ein ausdrückliches Lob für die Dauner Schneeräumer kommt von PETRA MEERFELD : "Die sind richtig gut, die Jungs, die haben mehr drauf als die Kyllburger!"Der Winterdienst der Straßenmeisterei sowie die Streu- und Räumdienste der "angrenzenden Nachbarschaft funktionieren in der Regel gut, nein, sogar sehr gut " lautet das Lob von GÜNTER BILL , Ortsbürgermeister von Deudesfeld. Er ergänzt: "Als ehemaliger Bus- und Mietwagenunternehmer kann ich sicherlich mitreden, zumal ich dieses Gewerbe gut 50 Jahre ausgeübt habe." Etwas andere Erfahrungen hat Rentner HEINZ SIMON aus Deudesfeld-Desserath gemacht. Die B 257 bis Schafbrück (in Richtung Bitburg) sei immer "sehr gut" geräumt, die Räumung der Strecke Schafbrück bis Steinborn habe allerdings in seinen Berufsjahren häufig "zu wünschen übrig" gelassen. HANS KIESEWETTER ist als Thüringer "erfahren mit winterlichen Bedingungen" und hat während seines Urlaubs in Hillesheim nur beste Erfahrungen mit dem Winterdienst in der Eifel gemacht. Eine "erstklassige Leistung" attestiert RUDOLF LUZEREK aus Neroth der Straßenmeisterei.GERHARD MITTLER aus Neuerburg hingegen teilt die Kritik am mangelhaften Räumdienst. Er war am 1. Februar gegen 23 Uhr von Daun nach Neuerburg unterwegs: "Um Daun war gestreut, die B 257 bis zur Autobahnauffahrt Badem aber überhaupt nicht. Von Bitburg bis Neuerburg war geräumt." Geärgert hat sich auch ALEXANDRA THELEN . Sie schreibt: "Ich arbeite abends und fahre gegen 22 Uhr nach Hause. An den Abenden der beiden vergangenen beiden Wochen, an denen es geschneit hat, bin ich immer über eine geschlossene Schneedecke gefahren und keinem Räumfahrzeug begegnet." EGON MARTINETZ aus Hillesheim attestiert den Winterdiensten eine "im Großen und Ganzen gute Arbeit". Eventuell sollten seiner Meinung nach aber die Einsätze etwas besser koordiniert werden und einige kritische Stellen, wo häufig Schneeverwehungen auftreten, vorrangig behandeln. ERICH KOCH aus Katzwinkel war 31 Jahre bei der Straßenmeisterei beschäftigt und hat in dieser Zeit auch Winterdienst als LKW-Fahrer gemacht."Dieses Geschrei kenne ich zur genüge", berichtet er und verweist auf einen anderen Aspekt: "Bevor man die Arbeit der Straßenwärter im Winterdienst auf diese Art schlecht macht, sollte jeder mal darüber nachdenken, wie kommen diese Männer nachts um drei Uhr überhaupt zu ihrer Arbeitsstelle? Auch der Winterdienst kann nicht zur gleichen Zeit überall sein."Wintertraining wird empfohlen

Stellvertretend für andere weist FRIEDHELM KRIBS aus Gerolstein-Lissingen darauf hin, dass Autofahrer sich nicht nur auf den Winterdienst verlassen sollten, sondern auch ihren Teil leisten sollen. So empfiehlt er, so früh wie möglich die Fahrt (beispielsweise zum Arbeitsplatz) zu beginnen, rechtzeitig Winterreifen zu montieren, Rücksicht zu nehmen auf Räumfahrzeuge und auch eine Gasse für die Winterdienste zu bilden. Andere Leser wie NATASCHA THEISEN empfehlen ein spezielles Wintertraining im Fahrsicherheitszentrum am Nürburgring.Neben der Dauner Straßenmeisterei lobt HELMUT PAULY , Ortsbürgermeister von Kradenbach, auch die Kelberger Kollegen, die ihren Dienst "in vorbildlicher Weise" erledigten.Dass in Nordrhein-Westfalen auch der Winterdienst besser ist, kann Pendler THORSTEN WIRTZ nicht bestätigen. Der Wochenspiegel-Redakteur fährt täglich von Nettersheim nach Daun und berichtet: "Ab Kreisgrenze bei Mirbach sind die Straßen im Regelfall weitaus besser geräumt als auf nordrhein-westfälischer Seite."

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