Dieser herrliche Duft von faulen Eiern
Mit einem überwältigenden Erfolg startete am Sonntagabend im Forum Daun die Geo-Erlebniswoche "terramaargica". Die glanzvolle und farbenprächtige Soiree unter dem Titel "Vulkanissimo" eröffnete eine spannende, informative und faszinierende Woche für alle Liebhaber der Vulkaneifel. Noch bis Sonntag stehen Themen rund um den Vulkanismus, aber auch Genuss und Kultur auf dem Programm der Veranstaltung.
Daun. Die Vulkaneifeler haben die Liebe, den Wissensdurst und den Stolz auf ihre Heimat entdeckt. 160 Anmeldungen gab es im Vorfeld für die Eröffnungssoiree "Vulkanissimo" im Forum Daun, 260 Stühle wurden aufgestellt, aber die reichten kaum aus. Nicht nur Natur- und Geopark- Vulkaneifel-Geschäftsführer Alfred Bauer war "völlig überwältigt" von dem Besucherandrang, der das Forum überschwemmte. So musste schnell improvisiert und ein weiterer Saal des Forums geöffnet werden, um den insgesamt 400 Besuchern Platz zu bieten. Bereits bei der Eröffnung der Ausstellung "Die Vulkane der Welt" von der Fotografin Daniela Szczepanski zeigte sich, dass ein großes Interesse bei der Bevölkerung für die geologische Vergangenheit ihrer Heimat besteht. Erkenntnisse von damals gelten noch heute
"Dies sind Bilder, die sich sehen lassen können und gefährlich aussehen", sagte anerkennend Ernst Waldemar Bauer, der von der Natur- und Geopark Vulkaneifel GmbH als Schirmherr der Geo-Erlebniswoche "terramaargica" gewonnen werden konnte.Der 80-Jährige, der über 30 Filme zum Thema Vulkanismus gedreht hat, kommentierte auch seinen Film "Feuerwerk in der Eifel". Zwar schon 20 Jahre alt, aber immer noch aktuell, zeigte der Film die vulkanische und geologische Einzigartigkeit der Vulkaneifel. "Da ist keine Auffrischung nötig. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse von damals gelten auch noch heute", sagte er im Gespräch mit dem TV. Der schwäbische Wissenschaftler hat die Entwicklung der Vulkaneifel im letzten Jahrzehnt beobachtet und lobt die geologische und sanfte touristische Vermarktung der Region ausdrücklich. "Die Entwicklung der Eifel mit ihrer wunderschönen Landschaft und ihrer geologischen Vergangenheit dürfte in der Vermarktung für viele deutsche Regionen beispielhaft sein", meinte er.Mit Lavasteinen, ansprechenden Blumengestecken, einer visuellen Bilderschau über die Vulkaneifel und einer zum Thema passenden Lichtstimmung war das Forum in ein Feuerwerk des Vulkanismus' getaucht worden, was bei den Besuchern außerordentlich gut ankam. Als Moderator des Abends fungierte Krimi-Autor Ralf Kramp und entlockte im Gespräch Daniela Szczepanski Erstaunliches zu ihrer "Sucht nach den Vulkanen". "Dieser feine Geruch von faulen Eiern, der andere abstößt, mich zieht er an", gestand sie den Besuchern im Forum. Den Part des Hörgenusses bei "Vulkanissimo" hatte bei der Eröffnungssoiree das weibliche Trio "El Puente" (Die Brücke) übernommen. Die Damen bekamen am Schluss großen Beifall für ihr musikalisches Programm.So bringt man Wissenschaft an den Mann und die Frau
"Dieser Erfolg heute Abend zeigt uns, dass wir mit dem Umweg über Bilder, Filme, Musik und Genuss auf dem richtigen Weg sind, um Geologie den Menschen näher zu bringen", erklärte Andreas Schüller, der wissenschaftliche Leiter der Natur- und Geopark Vulkaneifel. Über 50 hochinteressante und unterhaltsame Programmpunkte bei der Geo-Erlebniswoche, die bis am Sonntag, 3. Juni, andauert, warten jetzt auf interessierte Besucher. "Familien, Sportler und Geo-Interessierte sind jetzt angesprochen. Mitmachen ist alles", appelliert Alfred Bauer an die Bevölkerung, zu den Programmpunkten zu kommen. Infos über den Geopark Vulkaneifel, die Geowoche und das Programm der Geo-Erlebniswoche "terramaargica" 2007 gibt es unter www.geowoche.de und www. geopark-vulkaneifel.de Heute auf der Geo-Woche Die Geo- Erlebniswoche bietet jeden Tag neue interessante Programmpunkte. Heute findet für Kinder ab sieben Jahren und Erwachsene in der Kerzen- und Wachsmanufaktur Moll, Kurfürstenstraße 39 in Manderscheid, ein Workshop in der Erlebnis-werkstatt (eine Stunde) mit Wachsziehermeister Michael Moll statt. Außerdem gibt es eine Führung durch die Werkstatt mit Wissenswertem über Geschichte und Tradition des Handwerks. Jeder Besucher kann sich seine persönliche Lavasteinkerze mit Lavatöpfchen unter Anleitung selber gießen. In Hillesheim findet eine dreistündige Exkursion auf dem Geopfad statt (Info-Telefon 06593/809200), Kulinarisches vom Vulkan bietet das "Café am Maar" in Meerfeld (Reservierung Telefon 06572/4426), im Hotel "Heidsmühle" (Telefon 06572/747) in Manderscheid gibt es eine Fotoausstellung zum Thema "Die Vulkaneifel im Jahresverlauf" zu sehen, und im Vulkanhaus Strohn (Info & Buchung Telefon 06573/953721) hält Michael Sendelbach aus Taben-Rodt einen Vortrag über seine Exkursionen, die zeigen, dass die Eifel mehr als nur weltbekannte Mikro-Mineralien zu bieten hat.
