Domina becirct die Narren

GEROLSTEIN. (git) Tüchtig gefeiert haben auch ohne Motto und ohne Prinz rund 500 Jecken und Aktive bei der Kappensitzung des Karnevalsclubs (KC) Sarabodis.

 Weiß um die geheimen Wünsche der Gerolsteiner Männerwelt: "Domina" Pedro Wimmer.Foto: Brigitte Redwanz

Weiß um die geheimen Wünsche der Gerolsteiner Männerwelt: "Domina" Pedro Wimmer.Foto: Brigitte Redwanz

"Kylleropp, Kyll eraaf, Sarabodis Alaaf!" So dröhnte es oft durch dievollbesetzte Gerolsteiner Stadthalle. Ernst Krämer kostete eskeine Mühe, das ausgelassen feiernde, närrische Volk zum Zuhörenzu bewegen: Er führte gekonnt durch das bunte, kurzweiligeProgramm. Was zwei Gerolsteiner Mädchen im Spanien-Urlauberlebten, erzählten Uschi Altenweg und Inge Fichtner. Eingelungenes Debüt in der Bütt feierte Tanja Lakotta, die als"Jirrelsteener Tusnelchen" in der "Kneipennacht" auf Männerfangging. Doch ohne Erfolg. Über die schlechten Gewohnheiten der Männer klärte die Frauengruppe um Andrea Conen auf. Den "High-Way der Superlative" nahmen die Stadtkater (Franz Kalmes und Ralf Theveßen) ins Visier: "Hier auf Sarresdorf kann auch ein Blinder einkaufen geh\\\'n, bei diesem Lichterglanz kann selbst er was seh\\\'n." Das gefiel und wurde mit reichlich Applaus bedacht - wie alle Beiträge mit Lokalkolorit.

"Das bisschen Haushalt ist doch kein Problem", sang "Das Mariechen aus Gees" (Ulrike Esch) und wusste dennoch vom Stress als Hausfrau einiges zu berichten. Der schon allein dadurch entsteht, eine Woche ohne Sex über die Bühne zu bringen.

Gewagte Lederkluft

Von den geheimsten Wünschen des Mannes berichtete die in gewagte Lederkluft gepresste "Domina" (Pedro Wimmer). "Ich weiß alles, was im Flecken passiert. Wer, wann, womit wird verführt. Ich komme bei guten Kunden auf sechs bis sieben Arbeitsstunden. Doch Diskretion, Diskretion. Von mir erfährt kein Mensch einen Ton", berichtete sie und schob noch rasch eine liebe Begrüßung hinterher: "Guten Abend, Schorsch." Da gab es im Publikum kein halten mehr.

Doch im Karneval kann es auch leise zugehen. Das zeigten in einer pantomimischen Meisterleistung die "Kinobesucher" (Karl Heinz Krämer und Edi Klären), denen ein Streifen mächtig ans Herz ging, ein anderer sie im wilde Cowboys verwandelte.

Die ausgelassene Stimmung im Saal konnten nur sie noch toppen: die Ikonen des KC Sarabodis Jakob Conen und Hermann Josef-Brauns, die als "Zwei Drei-Sterne-Köche aus der Eifel" auf der Bühne standen. Lautstark wurden sie gefeiert, als sie mit spitzer Zunge und scharfem Verstand das Volk in ihren Bann zogen. "Beim Schmutzfuß in Salm, das ist keine Märe, da begann unsere Feinschmecker-Küchenkarriere. Dann ha\\\' mir gewechselt, mir war\\\'n ja net blöd, ins acht-Sterne-Hotel nach Jääs in de Trööt. Das Hotel Calluna, da oben auf\\\'m Berg - was nützt es, ich sag\\\'s frei heraus, eine Wellness-Beauty-Farm im Haus. Wenn ich mir als kleiner Mann, en Besuch da oben nicht leisten kann." In ihrem Vortrag nahmen sie noch etliche lokale Ereignisse aufs Korn, und beim Publikum blieb kein Auge trocken.

Neben all den Vorträgen kamen Tanz und Musik auch nicht zu kurz. So wirbelten die kleinen und großen "Funken" des KC, die Funken aus Pelm und die Funken der Burgnarren über die Bühne. Und unter Leitung von Albert Hens machte auch das Männerballett des KC mit einer bayrischen Gaudi eine gute Figur. Und auch "Dreesmänn" (Wolfgang Schimmels) und die Gruppe "Raderdoll" schafften es leicht, die Narren in beste Laune zu versetzen und zum Tanzen zu animieren. Und diese Stimmung hielt noch eine ganze Weile an.

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