"Eich hann de Baach gepacht"

DAUN. (ger) Mit der Lieser ist er vertraut in dreifacher Hinsicht. Konrad Junk aus Weiersbach wohnt im Liesertal, arbeitet im Gewerbegebiet Daun-Rengen direkt an der Lieser und ist begeisterter Angler – natürlich auch an der Lieser.

"Eich hann de Baach gepacht, zusammen mit meinem Schwager Klaus aus Trittscheid", sagt Konrad Junk beim Gang durch den Dauner Kurpark. Es geht zum Angeln. Mit dem Bach meint er die noch junge Lieser. In Daun ist sie tatsächlich noch ein kleiner Wasserlauf, eher einem Bach denn einem Fluss vergleichbar. Zwar gibt es Stege über de "Baach", aber Angler brauchen so etwas nicht. Konrad Junk steht schon mal mittendrin und erfreut sich an seinem Hobby. Ein Hobby, dass den 46-jährigen Kaufmann aus Daun-Weiersbach sehr intensiv mit der Lieser verbindet. Junks Arbeitsplatz bei der Firma Dura im Gewerbegebiet von Daun-Rengen liegt ebenfalls an der Lieser. Aber so richtig los mit der "Baach" geht es nach Feierabend. Diesmal hat er ein Dutzend Jugendliche aus Daun-Boverath, Daun-Weiersbach, Udler, Gillenfeld und anderen Dörfern rund um Daun im Schlepptau. Mit Begeisterung sind die Kinder bei der Sache. Obwohl es vor allem um den Fototermin für den Zeitungsbericht geht, lassen sich die Jungen und Mädchen kaum von ihrer Passion ablenken. Einer hat allzu heftig die Angel ausgeworfen, und schon ist der Schwimmer von der Angelschnur abgefallen. Macht nichts, sagt Konrad Junk. "Kletter runter in die Lieser und nimm ihn heraus." Koffer sein ständiger Begleiter

Junk, der unterem anderem als Ausbilder zur staatlichen Fischerprüfung für den Angler-Verband Eifel tätig ist, zeigt dem Angelnachwuchs, wie mit dem Köcher umgegangen wird. Dann erklärt er geduldig das Auswerfen der Angelschnur. Immer dabei: Sein Koffer mit verschiedensten Ködern. In der Lieser bei Daun gebe es Bachforellen, Rotaugen, Rotfedern, Barsche, Döbel, Elritze und ab und zu auch einen Aal. Für den Laien sind es kleine Fische, schwer erkennbar im seichten Wasser. Junk ist die Jugendbetreuung ans Herz gewachsen. Viele Jugendliche haben das Hobby aus eigenem Antrieb gewählt, beim Zusehen an der Lieser, an der Teichanlage Winkelbach oder am Weinfelder Maar. Sie sind an den Kreisfischerverein Vulkaneifel herangetreten. 30 Jugendliche sind mittlerweile im Verein aktiv. "Wenn es ums Angeln geht, sind wir ruckzuck mobil", sagt Jugendwart Reinhard Gier aus Gillenfeld. Ihm und den zwei weiteren Jugendbetreuern Karl-Heinz Schneider aus Udler und Sebastian Holz aus Weiersbach liegt die Arbeit mit dem Nachwuchs ebenso am Herzen. Durch den Erwerb der Teichanlage Winkelbach konnte der Kreisfischereiverein mit der intensiven Jugendarbeit beginnen. Die jährlichen Jugendzeltlager werden genutzt, den jugendlichen Anglern den Umgang mit Tierwelt und Natur näher zu bringen. Die Begeisterung ist Junk, dem zweiten Vorsitzenden des Kreisfischervereins Vulkaneifel, anzumerken, wenn er von den Jugendlichen in seinem Verein spricht. Junk lebt für das Angeln. Er kennt die Lieser an ihrem Oberlauf "wie seine Westentasche" - wie man in der Eifel zu sagen pflegt.

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