Ein Geschenk für 28 Millionen Euro

DAUN/DARSCHEID. Seit Dienstag rollt der Verkehr auf dem rund 2,6 Kilometer langen Teilstück der Autobahn 1 zwischen Darscheid und Daun. Rund 28 Millionen Euro wurden in den vergangenen vier Jahren investiert, weitere 50 Millionen fließen in den bereits laufenden Weiterbau bis zur Anschluss-Stelle (AS) Gerolstein.

Nikolaustag, Geschenketag: Normalerweise gibt es zu diesem Anlass nur ein kleines Präsent, aber die Vulkaneifel hat gestern ein ganz großes bekommen. 2,6 Kilometer Autobahn für rund 28 Millionen Euro, und am nächsten Geschenk wird schon gearbeitet. Vom neuen Autobahnende bei Daun-Rengen bis zur AS Gerolstein werden weitere 50 Millionen Euro investiert, und vielleicht lässt es sich einrichten, dass dieses Stück am Nikolaustag 2009 freigegeben wird. Spendabler weiblicher Nikolaus

Aber auch an die kleinen Geschenke hatte der Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) Gerolstein gedacht: Im Anschluss an die offizielle Freigabe fuhr aus Richtung Darscheid ein Lastwagen mit Blaulicht vor, aus dem ein (weiblicher) Nikolaus stieg, der Weckmänner und Süßigkeiten verteilte. Da griffen nicht nur die geladenen Gäste gerne zu, sondern auch viele der Bürger, die es sich nicht hatten nehmen lassen, bei der Freigabe des Teilstücks dabei zu sein. Nach der kleinen Feier durch den Leiter des Landesbetriebs Straßen und Verkehr (LSV) Gerolstein, Harald Enders, erklärte Achim Großmann (SPD), Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, mit der Freigabe des Autobahnteilstücks werde ein für die Eifel "wichtiges Stück Verkehrsinfrastruktur" freigegeben. Die A 1 habe als Teil des europäischen Straßennetzes nicht für den internationalen und nationalen Verkehr, sondern auch für die Region eine herausragende Bedeutung. Ähnlich äußerte sich der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hans-Artur Bauckhage. Er ergänzte, insgesamt seien sogar 35 Millionen Euro investiert worden, da auch der Bau der B 410 neu bei Dockweiler, der sieben Millionen Euro gekostet habe, zum Vorhaben "Ortsumgehung Daun" gehöre. Er sei überzeugt, dass die Stadt Daun vom neuen A-1-Teilstück profitiere und die Verkehrsbelastung deutlich verringert werde. Bauckhage sagte, er begrüße, dass die neue Bundesregierung angekündigt habe, dass das bislang nur im Osten praktizierte Planbeschleunigungsgesetz auch im Westen Anwendung finden werde. Es sei den Bürgern nicht mehr zu vermitteln, dass es teilweise Jahrzehnte dauere von der Planung bis zur Umsetzung eines Verkehrsprojekts. Damit spielte Bauckhage auf die Probleme der Planung der A 1 für den Lückenschluss bis zum derzeitigen Autobahnende auf NRW-Seite bei Tondorf an. Bei den verbleibenden Abschnitten von Kelberg bis Adenau und von Adenau bis Blankenheim sind die Planungen und Vorbereitungen zur Erreichung des Baurechts seit einiger Zeit ins Stocken geraten, weil den Auswirkungen eines verschärften Umweltrechts Rechnung getragen werden muss. Vor diesem Hintergrund ist der von Bund und Land einst anvisierte Lückenschluss bis 2010 nicht mehr zu erreichen. Die neue Vorgabe laut Bauckhage: "Bis 2010 wollen wir die Planungsabschnitte in die Realisierungsphase bewegt haben."

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