Einer, der für sein Land einsteht

Dohm-Lammersdorf/Hillesheim · Auf Einladung der Pfarreiengemeinschaft Hillesheim war der Soziologe und Milchviehhalter René Millogo in Dohm zu Gast und informierte über die Misereor-Projekte in seinem Heimatland Burkina Faso.

 René Millogo (Zweiter von links) – hier mit Pfarrer Andreas Paul (links), dem Misereor-Referenten Wilhelm Thees (Zweiter von rechts) und Gemeindereferentin Stefanie Peters (rechts) – sprach in Dohm unter dem Misereor-Motto „Die Welt ist voller guter Ideen. Lass sie wachsen“ über die Landwirtschaft in Burkina Faso. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

René Millogo (Zweiter von links) – hier mit Pfarrer Andreas Paul (links), dem Misereor-Referenten Wilhelm Thees (Zweiter von rechts) und Gemeindereferentin Stefanie Peters (rechts) – sprach in Dohm unter dem Misereor-Motto „Die Welt ist voller guter Ideen. Lass sie wachsen“ über die Landwirtschaft in Burkina Faso. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Foto: Brigitte Bettscheider (bb) ("TV-Upload Bettscheider"

Dohm-Lammersdorf/Hillesheim Für René Millogo ist die Pfarreiengemeinschaft Hillesheim kein Neuland. Hier hatte er im Rahmen einer Bildungsreise im Mai 2014 die Höfe von Milchviehhaltern besichtigt und sich mit Landwirten ausgetauscht (der Trierische Volksfreund berichtete).
Nun ist der 43-Jährige wieder zu Gast: als einer von insgesamt fünf Partnern des katholischen Hilfswerks Misereor (Aachen), die in diesem Monat bundesweit in Schulen und Pfarreien ihr Land und landwirtschaftliche Innovationen vorstellen. Hintergrund ist, dass Misereor Burkina Faso in den Mittelpunkt seiner diesjährigen Fastenaktion gestellt hat und dass Trier das Partnerbistum ist.
Um René Millogo - mittels Dolmetscherin Katharina Müller - zuzuhören und mit ihm ins Gespräch zu kommen, haben sich 60 Frauen und Männer im Bürgerhaus versammelt.
"Ich freue mich über die große Resonanz", sagt Pfarrer Andreas Paul und skizziert den Sohn eines Landwirts, der Soziologie studiert hat, eine Nebenerwerbslandwirtschaft führt und eine Familie mit drei Kindern hat, als "einen Mann, der für sein Land einsteht und aufsteht".
Sein Land sei sehr arm und sehr stolz gleichermaßen, erklärt Millogo. In dem Land im Westen Afrikas gebe es 19 Millionen Einwohner und etwa zehn Millionen Rinder auf einer Fläche, die dreiviertel so groß wie Deutschland sei, sagt er. 80 Prozent der Bewohner lebten auf dem Land und betrieben Ackerbau und Viehzucht. Die Beziehung zwischen Mensch und Tier sei liebevoll. Es sei in den ländlichen Gebieten Burkina Fasos schon eine Menge mit Unterstützung von Misereor auf die Beine gestellt worden, betont Millogo besonders mit Blick auf das Projekt "Pasmep", in dem er selbst mit Viehhaltern zusammenarbeitet, sie bei der Umsetzung eigener Ideen unterstützt und ihnen bei der Beschaffung von Materialien und Hilfsmitteln wie Maschendraht und Schubkarren hilft.
Millogo wirbt ausdrücklich für den Schutz der gerade entstehenden Minimolkereien. Diese seien durch die Überschwemmung mit preiswertem Milchpulver aus Europa gefährdet, räumt er ein. In den kleinen Molkereien machten Frauen "Glücksmilch" haltbar, und sie bereiteten "Glücksjogurt" zu, erzählt er. "Das ist unsere Souveränität, was die Ernährung betrifft", meint er. Und appelliert an die Politik in Burkina Faso und Europa, die Würde des Menschen vor die Wirtschaftlichkeit zu setzen.
Unter den 60 Teilnehmern an der Informationsveranstaltung sind auch Maria und Carsten Schneider aus Bolsdorf. "Uns hat das Interesse an der Arbeit von Misereor hierher geführt", sagen sie dem TV.
Nun seien sie froh, aus erster Hand informiert worden zu sein und René Millogos sehr lebendigen Vortrag über die Probleme und Hoffnungen der Menschen in Burkina Faso gehört zu haben.
Den Abend hatten der Pfarrer Andreas Paul und die Gemeindereferentin Stefanie Peters initiiert. Während der Fastenzeit gibt es weitere Angebote im Zusammenhang mit Misereor (siehe Extra).
WEITERE TERMINE IN DER FASTENZEIT


Extra

(bb) Am Dienstag, 14. März, lädt Pfarrer Andreas Paul von 14.30 bis 18 Uhr zum Coffee-Stop im Pfarrhaus Hillesheim ein. Gegen eine freiwillige Spende gibt es Kaffee, Tee und Gebäck aus dem fairen Handel. Im Anschluss an den 11-Uhr-Gottesdienst am Sonntag, 2. April, in der Pfarrkirche Hillesheim gibt es im Pfarrheim hausgemachten Eintopf sowie einen Stand mit fair gehandelten Lebensmitteln und Kunsthandwerk. Die Spenden für Kaffee, Tee, Gebäck und Eintopf fließen in die Projekte von Misereor. Mehr Angebote in der Fastenzeit: <%LINK auto="true" href="http://www.pfarreien-hillesheim.de" text="www.pfarreien-hillesheim.de" class="more"%>.

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