Grenzgänger mit Hang zum Rhein

KELBERG-ZERMÜLLEN. Weil er sich in besonderer Weise um die Kultur des Rheinlandes verdient gemacht hat, zeichnete der Landschaftsverband Rheinland (LVR) Peter Burggraaff mit dem Rheinlandtaler aus. Die Verleihung fand im Landeshaus in Köln statt.

 Große Urkunde für seine große Forschungsleistung: Auf Beschluss des Kulturausschusses der Landschaftsversammlung Rheinland wurde Peter Burggraaff mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet.Foto: Brigitte Bettscheider

Große Urkunde für seine große Forschungsleistung: Auf Beschluss des Kulturausschusses der Landschaftsversammlung Rheinland wurde Peter Burggraaff mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet.Foto: Brigitte Bettscheider

Der Liebe wegen sei er seinerzeit vom niederländischen ins deutsche Rheinland gekommen, bekennt Peter Burggraaff in seiner Dankesrede zur Verleihung des Rheinlandtalers. "Aber es gibt auch eine Verbundenheit mit dem grenzüberschreitenden Rhein, an dessen Unterlauf ich geboren bin und der in meinen historisch-geographischen Forschungen eine wichtige Rolle spielt", sagt der 51-jährige Wissenschaftler, der seit 20 Jahren in Zermüllen mit seiner aus dem Kelberger Ortsteil stammenden Frau und den drei Kindern lebt. Vom LVR bekam er den Taler für seine Forschungsverdienste um das Rheinland ausgehändigt. Er schätze das Rheinland, seine Bewohner und seine Landschaften, sagt Burggraaff. Die Erforschung der rheinischen Kulturlandschaft und die Entwicklung von Konzepten zu Denkmalpflege, Landschaftsschutz, Raumordnung und Planung bedeuteten ihm persönlich sehr viel. Seine ersten wissenschaftlichen Kontakte im Rheinland reichen ins Jahr 1979 zurück. Damals baute er im Zusammenhang mit seiner Doktorarbeit über den Niederrhein engen Kontakt zum Geographischen Institut der Universität Bonn auf und begann 1993 die Zusammenarbeit mit dem Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL). Während der Preisverleihung dankt Peter Burggraaff allen, die ihn privat, beruflich und freundschaftlich auf diesem Weg begleiten und unterstützen. Die Laudatio auf den "bekennenden grenzüberschreitenden Rheinländer" hielt Ursula Schiefer, stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland. Sie skizzierte den Mitinhaber eines freien Gutachterbüros und Lehrbeauftragten an den Geographischen Instituten der Universitäten Bonn und Koblenz, der zudem auf Orts- und Verbandsgemeinde-Ebene in mehrere Ehrenämter eingebunden ist, als "langjährigen Repräsentanten einer Wir-AG" gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Klaus Kleefeld.Zweiter Preisträger aus dem Kreis Daun

Schiefer erinnerte an eine Reihe von Forschungsprojekten, Fachgutachten und zahlreiche Publikationen ("rein quantitativ jenseits der 100-Grenze"). Bei seinen Beiträgen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinlande habe Burggraaff mit einem innovativen methodischen Weg viel Beachtung erfahren. "Die Quelle Ihrer Motivation ist, dem Rheinländer eine lebens- und erlebniswerte Umwelt zu bewahren", fasst Ursula Schiefer zusammen und erklärt: "Der Rheinlandtaler zeichnet Sie für Ihre landeskundlichen Forschungen, für die enge Verbindung von Hochschule zu Fachbehörden und wegen Ihrer konzeptionell-methodischen Beiträge aus." Aus seiner "Eifelheimat" nahmen die Bürgermeister Karl Häfner und Werner Blum sowie vom RVDL-Kreisverband Daun Hans Esten (Gerolstein) und Matthias Weber (Niederbettingen) an der Feierstunde teil. Weber war als bisher einzigem Forscher aus dem Kreis Daun 1991 der Rheinlandtaler verliehen worden.

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