Heimat, Geschichte und viele Mäuse

Ziel erreicht: Als die Nerother vor 70 Jahren einen Heimatverein gründeten, hatten sie sich zum Ziel gesetzt, ihr Eifeldorf bekannter zu machen. Ihr Prestigeprojekt: das Mausefallen-Museum, das über die Region hinaus bekannt ist.

 Marianne Horn-Hunz, Leiterin des Mausefallen-Museums, und Ewald Peters, Vorsitzender des Heimatvereins Neroth, begutachten in der „jot Stuff"Ausstellungsstücke des Museumsinventars. TV-Foto: Bernd Schlimpen

Marianne Horn-Hunz, Leiterin des Mausefallen-Museums, und Ewald Peters, Vorsitzender des Heimatvereins Neroth, begutachten in der „jot Stuff"Ausstellungsstücke des Museumsinventars. TV-Foto: Bernd Schlimpen

Neroth. Das Eifeldorf Neroth bekannter zu machen, haben sich die Geschäftsleute des Ortes auf die Fahnen geschrieben, als sie vor 70 Jahren den Heimatverein gründeten. Doch die einst begonnenen Aktivitäten wurden nicht fortgesetzt. Und so schlummerte der Verein jahrelang. Sein Wiedererwachen verdankt er Siegfried Stahnke, Ehrenbürger der Gemeinde Neroth und Ehrenvorsitzender des Vereins. Am 12. Juni 1983 war es so weit: Der Heimatverein Neroth wurde neu gegründet, um Heimatpflege und Heimatkunde zu forcieren. Stahnke war es auch, der dafür sorgte, dass die Burg Freudenkoppe auf dem Nerother Kopf instand gesetzt wurde und 1980 der 34-minütige Film "Die Mausfallenmacher" gedreht wurde.

In Absprache mit der Gemeinde richtete der Verein in der alten Schule von 1844 ein Museum ein, das ständig vergrößert wurde. Seit der Eröffnung im Oktober 1990 nahm das Mausefallen-Museum mit der "jot Stuff" und der Werkstatt ursprünglichen Charakter an. Es ist der Vereinsmittelpunkt. Verschiedene Arten von Mausefallen, aber auch andere täglich genutzte Drahtgegenstände sind dort ausgestellt und machen ein Stück Nerother Arbeiten lebendig.

Nicht nur das Museum steht im Fokus des Heimatvereins. Seit 1987 erscheinen jährlich die "Nerother Hefte", die auf Aktivitäten um das Mausefallen-Museum und den Nerother Kopf, aber auch auf die ereignisreiche Vergangenheit, aufmerksam machen. In den vergangenen Jahren arbeiteten die Vereinsmitglieder an einer umfangreichen Chronik, bündelten Nerother Ereignisse, damit sie der Nachwelt erhalten bleiben. Zudem schufen die Vereinsmitglieder Wanderwege und eine Wanderkarte, und sie gestalteten die Buswartehalle neu. Auf dem Weg zum Nero ther Kopf richteten sie am Anfang der Oelbermannstraße den Rastplatz "Wildschwan" ein. Und damit kein Wanderer den Weg verfehlt, brachte der Verein 2000/2001 Hinweisschilder im Ort an, die auf Wanderwege und Nerother Straßen hinweisen. In verschiedenen Ortsstraßen übernimmt er den Blumenschmuck und achtet darauf, dass die Geschichte um die "Sieben Kreuze" nicht in Vergessenheit gerät. Und auch für die Kirchturmbeleuchtung sorgt er.

Mittlerweile führt Ewald Peters seit 1998 den Verein mit fast 120 Mitgliedern, unterstützt durch seinen Stellvertreter Egon Schommers, Kassiererin Rosemarie Schelian, Schriftführerin Mechthild Sonnen und die Beisitzerinnen Hedwig Horn und Marianne Horn-Hunz. Sie ist zudem mit "Leib und Seele" Museumsleiterin. "Wir brauchen unbedingt neue Mitglieder, denen die abwechslungsreiche Arbeit wie Museumsführungen oder die Anfertigung von Haushaltsartikeln Freude bereitet, die die Gedanken um die Nerother Heimat aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufnehmen", wünscht sich Peters.

Gruppen ab fünf Personen können bei Marianne Horn-Hunz, Neroth, Telefon 06591/5822, Extra-Führungen vereinbaren. Sie freut sich, wenn sie Museumsbesuchern die "Mausefallen-Geschichte" in und um Neroth bei Vorführungen erzählen kann. Kürzlich leitete sie auch zwei Projekttage, bei denen 38 Kinder mit Lehr- und Betreuungspersonal fleißig Korbfallen bauten. Extra Der Heimatverein Neroth will die Heimatpflege und Heimatkunde im Bewusstsein der Bewohner verankern. Etwa 120 Mitglieder gehören dem Verein an. Ansprechpartner ist Vorsitzender Ewald Peters, Telefon 06591/4752. Öffnungszeiten des Mausefallen-Museums: April bis Oktober: Mittwoch 14 bis 16 Uhr, Freitag 15 bis 17 Uhr. (bs)

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