"Hier kann ich meine Freunde treffen"

STROHN. Mit finanzieller Hilfe der Gemeinde und mit viel Eigenleistung haben die Strohner Jugendlichen nun einen neuen Jugendraum bekommen. Neben einem Wohnraum gehört auch eine Küche dazu.

Schon vor 20 Jahren gab es für die Jugendlichen in Strohn einen Treffpunkt. Im alten Bürgersaal wurden die Duschräume für die Sportler nicht mehr benötigt und so wurde ein Jugendraum daraus gebaut. Als auch diese Räume wieder für andere Zwecke gebraucht wurden, zogen die Jugendlichen in den Keller der Schule um und bauten sich dort zwei Räume aus. Nachdem diese Bleibe von einigen auswärtigen Jugendlichen verwüstet worden war, wurde eine freigewordene Garage neben der Schule als neuer Jugendraum umgebaut. "Das war aber nichts schönes, deshalb finde ich es gut, dass jetzt endlich etwas richtiges gebaut wurde", sagt der 21-jährige Simon Sartoris.Gemeinde sponsorte Möbel und Fernseher

Vor drei Jahren wurde im Gemeinderat der Plan gefasst, aus diesen Räume, auch die zweite Garage wurde inzwischen nicht mehr benötigt, einen neuen Jugendraum zu bauen. "Wir haben schon fast nicht mehr dran geglaubt, dass es endlich einmal etwas wird", sagt Thomas Martens. Doch nach manchen Schwierigkeiten konnten die Strohner Jugendlichen im November ihr neues Domizil beziehen. Voran gegangen war viel Eigeninitiative der Jugendlichen, die Außen- und Innenwände der beiden Räume angestrichen haben und auch die Deckenverkleidung selbst anbrachten. Die Gemeinde sponserte teilweise neue Möbel im Wohnzimmer, einen Fernseher, Satellitenservice und die neue Küche mit Geschirr und Gläsern. Eine neue Toilettenanlage vervollständigt den Umbau. Im Frühjahr soll der Jugendraum mit einem kleinen Fest offiziell eröffnet werden. Ortsbürgermeister Alois Pohlen freut sich, dass die neue Bleibe so gut ankommt bei den Jugendlichen. "Die sind fast ständig da und wollen gar nicht mehr nach Hause. Und das Wichtigste ist: Die halten die Räume tip-top sauber." Zur Einhaltung von gewissen Regeln wurde ein vierköpfiger Vorstand gebildet, zwei Jugendliche haben neben dem Bürgermeister die Schlüsselgewalt über den Jugendraum. Für Ordnung und Sauberkeit müssen die Mädchen und Jungen selbst sorgen, kontrolliert werden sie nur sporadisch. "Wir wollten den Jugendlichen nicht das Gefühl geben, dass sie ständig unter Beobachtung stehen. Das klappt auch bisher einwandfrei. Ab und zu schaut mal jemand vom Gemeinderat oder ich selbst vorbei", sagt Alois Pohlen. Diese Freiheit genießen die Jungen und Mädchen im Alter von 14 bis 24 Jahren und freuen sich über "ihren" schönen Jugendraum. "Ich bin fast jeden zweiten Tag hier, denn hier kann ich meine Freunde treffen", sagt die 16-jährige Sarah Haoues. Für Simon Sartoris bedeutet der Jugendraum "eine Ausweichmöglichkeit, um unter Gleichaltrigen zu sein" und Tobias Stoll (16) findet einfach "die Atmosphäre gut".

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