Jesus und die Soldaten

SCHALKENMEHREN. (bs) An die Folgen des Zweiten Weltkriegs, der vor 60 Jahren endete, erinnert ein Kreuz vor der Weinfelder Friedhofskapelle. 1945 in Auftrag gegeben, wurde es erst 1950 geweiht.

Das 3,60 Meter hohe Kreuz auf dem Weinfelder Friedhof ist ein unübersehbarer Blickfang. 1945, vor 60 Jahren, fasste der damalige Schalkenmehrener Pfarrer Nikolaus Schäfer den Entschluss, dieses besondere Kreuz auf dem Weinfelder Friedhof zu errichten. Es sollte unter anderem an 21 Gefallene und zwölf Vermisste der Pfarrei erinnern, die auf der Rückseite des Mahnmals mit dem Hinweis "Fern der Heimat ruhen" aufgeführt sind. Schäfer erteilte dem Wittlicher Bildhauer Hanns Scherl den Auftrag zur Fertigung des Kreuzes. Doch durch die entbehrungsreichen Nachkriegsjahre und die Inflation, die gesammeltes Geld wertlos machte, dauerte es noch fünf Jahre, bis das fertige Kreuz seiner Bestimmung übergeben wurde. Am 17. September 1950 nahm Dechant Johannes Thomas aus Daun die Einsegnung vor."Eine sehr ergreifende Weihe"

Der 77 Jahre alte Alwin Münch, der damals als Leiter des Schalkenmehrenener Kirchenchors die Weihe mitgestaltete, erinnert sich: "Wir haben mit einer Gruppe Männer aus dem Dorf den Sockel mitgebaut. Bei der Weihe des Kreuzes, das teilweise durch Sammlungen und Spenden bezahlt wurde, waren neben vielen Schalkenmehrenern auch viele Menschen aus der Umgebung gekommen." Münch ergänzt: "Es war eine sehr ergreifende Weihe, bei der Dechant auch anregte, die Toten wieder wie vor Jahrhunderten hier oben einzusegnen und dann zum Grab zu tragen. Die Verstorbenen sollten zur Einsegnung fortan vor das Friedenskreuz gebracht werden."

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