Jobst Tilmanns ganzes Programm

Daun · Mit Malereien auf Leinwand, Arbeiten auf Papier und Wandobjekten bestückt der Künstler Jobst Tilmann bis zum 6. Mai die Dauner Galerie Augarde. Den Titel der Schau - "von Anfang an" - kann auch die Galerie für sich in Anspruch nehmen.

 An der Eröffnung der Ausstellung mit Werken von Jobst Tilmann (rechts) waren Tim Becker, Heinrich Thiel und Stefanie Mayer-Augarde (von links) beteiligt. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

An der Eröffnung der Ausstellung mit Werken von Jobst Tilmann (rechts) waren Tim Becker, Heinrich Thiel und Stefanie Mayer-Augarde (von links) beteiligt. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Foto: Brigitte Bettscheider (bb) ("TV-Upload Bettscheider"

Daun Mit Worten von eigentümlicher Schönheit hat der Kunstkritiker Norbert Hilbig die Malerei von Jobst Tilmann (Rheda-Wiedenbrück/Westfalen) auf den Punkt gebracht. "Es sei", zitiert die Galeristin ihn, "als würde man inmitten eines Menschengewimmels einem einzigen Erwählten ins Gesicht schauen." Behalten wir diese Beschreibung beim Rundgang im Kopf. Dazu Stefanie Mayer-Augardes zum Ausdruck gebrachter Stolz auf die Präsentation des nationalen und internationalen Renommees des 1949 geborenen Künstlers. Auch die Anmerkung des Kultur- und Musikwissenschaftlers Tim Becker (Daun) als Laudator, "dass wir hier Kunst zu sehen bekommen, wie die meisten von uns sie nicht kennen". Das Ganze abgerundet mit Musik des französischen Komponisten Pierre Boulez - kurze, stark gestische Stücke, gespielt von dem Trierer Pianisten Heinrich Thiel.
"Die Musik ist wie die Bilder", sagt Tim Becker mit Blick auf die für Tilmann typischen Aussparungen, die durch Umrandung hervorgehoben werden und so an Bedeutung gewinnen. Zum Schaffensprozess erklärt der Künstler, dass die Leinwand zu Beginn auf dem Boden liegt und mit Farbe begossen wird. Dann hebt er die Leinwand mal hier, mal dort, mal für einen Augenblick oder zwei, mal zufällig, mal absichtlich an. Er lasse geschehen, sagt er - und trocknen. Je nach Konsistenz, Transparenzgrad und Menge an Farbe bilden sich Zonen, denen er im weiteren Verlauf Konturen gibt. Tilmann deutet auf "Conte 1", das Ausstellungsstück mit dem größten Format und der höchsten Farbintensität. Es enthalte sein ganzes Programm an Überlagerung, Verschmelzung, Abdeckung, Aufdeckung, erklärt er. Das gleiche Prinzip wendet der Künstler bei den Tusche- und Gouache-Arbeiten auf Büttenpapier an.
Aus seinen malerischen Prozessen hervorgegangen sind die dreidimensionalen Karton-Objekte und nieren- und vasenförmigen Polster-Objekte. Nun bevölkern auch sie die Wände der Galerie Augarde. Auf diese trifft der Titel der Ausstellung "von Anfang an" ebenso zu. Wird doch die 25. Ausstellung im fünften Jahr der Galerie in den mit 100 Quadratmetern nun doppelt so großen Räumen wie "von Anfang an" gezeigt.DIE AUSSTELLUNG VON JOBST TILMANN


Extra

Die Schau mit Gemälden und Wandobjekten dauert bis zum 6. Mai (Finissage um 15 Uhr). Öffnungszeiten der Galerie Augarde, Burgfriedstraße 5, in Daun: dienstags bis freitags, 14.30 bis 18 Uhr, samstags, 11 bis 14 Uhr, sowie nach Vereinbarung. Kontakt: Stefanie Mayer-Augarde, Telefon 06592/10130 und 0171/6312714, E-Mail: kunstgalerieaugarde@gmail.com , Homepage: <%LINK auto="true" href="http://www.galerie-augarde.de" text="www.galerie-augarde.de" class="more"%>

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